Appalachian Trail – Ein Erfahrungsbericht

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Der Appalachian Trail ist mit etwa 3440 km einer der längsten Fernwanderwege der WeltInsgesamt zieht sich der Weg durch 14 Staaten. Die vom Trail durchquerten Appalachen zählen zu den ältesten Gebirgen der Erde und weisen Höhen von bis zu 2037 m auf (Mount Mitchell).

Der Weg an sich hat keinen historischen Ursprung wie etwa der Pony Trail, Klondike Trail oder alte Indianerpfade, sondern geht auf einen 1921 veröffentlichen Artikel von Benton MacKaye zurück: An Appalachian Trail: A Project in Regional Planning.

Durch den Ankauf von rund 70 Metern Land beiderseits des Weges befindet sich fast der gesamte Weg in öffentlicher Hand. Er gehört zu den National Scenic Trails und wird durch den National Park Service in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen verwaltet.

Um den gesamten Appalachian Trail „abzulaufen“ benötigt man je nach Kondition und körperlicher Verfassung ungefähr 4- 6 Monate. Viele Weitwanderer – die „Thru-Hiker“ – starten ihre Tour Ende März bis April am Mount Katahdin in Maine.

Der Appalachian Trail hat zwar keine extrem schwierigen Stellen die bezwungen werden müssten, aber er ist in der Summe seiner Eigenschaften und in Anbetracht seiner Länge natürlich eine sehr große Herausforderung. Der gesamte Weg ist mit senkrechten weißen Markierungen (ca. 5cm x 15cm) an Bäumen und Felsen gekennzeichnet. Ein Verlaufen ist praktisch unmöglich.

Appalachian Trail – Alle Etappen

Appalachian Trail – Etappe 1

  • Länge: 105 km
  • Schwierigkeit: Anspruchsvoll

Auf den insgesamt 281 Meilen in Maine sind rund 30.000 Höhenmeter zu bewältigen. So kommt es, dass auch erfahrene Wanderer oft nicht viel mehr als zwei Kilometer in der Stunde schaffen. Hinzu kommt, dass man den Rucksack mit einer größeren Menge an Vorräten beladen muss, denn die Möglichkeiten zur Beschaffung von Nachschub sind sehr rar! Außerdem muss man auf Wetterkapriolen gefaßt sein, plötzliche Kälteeinbrüche sind nicht selten.

Appalachian Trail – Etappe 2

  • Länge: 99,5 km
  • Schwierigkeit: Anspruchsvoll

Gulf Hagas Mountain ist einer von vier aufeinanderfolgenden Bergen die dem Wanderer erwartet.

Gulf Hagas Mountain, West Peak, Hay Mountain und White Cap Mountain . Der Weg ist steil und schroff. Diese Berge sind die letzten Anstiege des AT vor dem nördlichen Ende des Pfades, am Mount Katahdin.

Gulf Hagas ist eine landschaftlich reizvolle natürliche Umgebung mit Wasserfällen entlang der West Branch der Pleasant River im Norden Piscataquis County. Die Gegend, gehört zu einem National Park durch den der Appalachian Trail führt.

Mit knapp 100 Kilometern ist sie auch nur unwesentlich kürzer. In der Nähe der Ortschaft Monson wird der Highway Nr. 6 in ost-westlicher Richtung überquert.

Appalachian Trail – Etappe 3

  • Länge: 154 km
  • Schwierigkeit: Anspruchsvoll

Mount Bigelow ist ein langer Bergrücken mit mehreren Gipfeln. Er ist einer der höchsten Gipfel Maines.

Der Berg ist nach Major Timothy Bigelow benannt, der 1775 auf den zerklüfteten Gipfel stieg. Major Bigelow war ein Oberst der Benedict Arnold ’s, der vier Divisionskommandeuren während der Invasion im Jahr 1775 von Kanada.

Der höchste Gipfel ist Bigelow Mountain West Peak, bei 4.145 Fuß (1.263 m). Zu Nebengipfeln gehören Avery Peak (Myron H. Avery Peak) bei 4.088 Fuß (1.246 m), die Hörner auf 3.805 Fuß (1.160 m), Cranberry Peak bei 3.194 Fuß (974 m) und Little Mountain Bigelow bei etwa 3.070 Fuß (936 m ).

Bigelow Mountain ist Teil der Rangeley Stratton-Bergkette, zu der auch Sugarloaf Mountain, Crocker Mountain, Saddleback Mountain, Mount Abraham, Mount Redington und andere Berge gehören.

Der Appalachian Trail überquert Bigelow Mountain.

Wir durchqueren südlich des Flagstaff-Sees das Bigelow Naturschutzgebiet, passieren den Rangeley Lake und den Mooselockmeguntic Lake weit im Süden und gelangen in die Nähe des Grafton Notch State Parks.

Appalachian Trail – Etappe 4

  • Länge: 120 km
  • Schwierigkeit: Normal

Mount Adams, Höhe 5.774 Fuß (1.760 m) über dem Meeresspiegel , ist nach Mt. Washington der zweithöchste Berg in New Hampshire und der höchste Gipfel im Nordosten der Vereinigten Staaten. Mount Adams wurde benannt nach John Adams, dem zweiten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Im Norden und Osten liegt Mount Madison und im Süden und Westen Mount Jefferson.

Der Appalachian Trail durchquert die Region auf dem „Gulfside Trail“.

Vorbei am Old Speck Mountain (1.271 m) und am Mahoosuc Public Reserved Land führt der Wanderweg über die Staatsgrenze nach New Hampshire. Wir bewegen uns nun überwiegend in Tälern, wobei allerdings auch auf diesem Abschnitt beachtliche Höhenunterschiede zu bewältigen sind, allerdings mit deutlich weniger Kletterei.

Appalachian Trail – Etappe 5

  • Länge: 171 km
  • Schwierigkeit: Normal

Diese relativ lange Etappe führt Sie durch das Gebiet des White Mountains National Forest, einem großartigen Wandergebiet, das man auch unabhängig vom AT besuchen kann.

Allein auf den 117 Meilen durch die White Mountains sind rund 30.000 Höhenmeter zu bewältigen.

Appalachian Trail – Etappe 6

  • Länge: 135 km
  • Schwierigkeit: Normal

Wir wandern nun in nord-südlicher Richtung, in etwa parallel zum Highway 7, und erreichen schließlich den Green Mountain National Park in Vermont.

Etwa Mitte der 1980er Jahre begann die Erschließung der Thundering Falls, ein Wasserfall, der seit 2005 auch für Rollstuhlfahrer zugänglich ist.

Appalachian Trail – Etappe 7

  • Länge: 115 km
  • Schwierigkeit: Normal

Dieser Abschnitt führt von Vermont nach Massachusetts, dessen Hauptstadt Boston weit im Westen passiert wird.

In North Adams oder Pittsfeld können die Vorräte ergänzt werden. Dieser Teil von Massachusetts wurde erst sehr spät von westlichen Einwanderern besiedelt.

Appalachian Trail – Etappe 8

  • Länge: 106 km
  • Schwierigkeit: Normal

Dieser Abschnitt des Appalachian Trails verläuft je zur Hälfte in Massachusetts und in Connecticut. Er führt durch den Beartown State Forest und den East Mountain State Forrest und am Rande des Mt. Washington State Forest vorbei, bevor er die Staatsgrenze nach Connecticut überquert. Dort – etwa in der Mitte der Wegstrecke in diesem Staat – kommen wir durch den Housatonic State Forest, um in der Region des Macedonia Brook State Park sein Etappenziel zu erreichen. Möglichkeiten, den Proviant auf zu frischen, gibt es in Great Barrington, MA, in Salisbury, CT und in Kent, CT.

Appalachian Trail – Etappe 9

  • Länge: 83 km
  • Schwierigkeit: Normal

Von Connecticut geht es nun in den Staat New York, dessen landschaftliche Schönheit und Ursprünglichkeit in teilweise krassem Gegensatz zu New York City steht.

Das Highlight dieser Strecke ist der Clarence Fahnestock Memorial State Park, ein Juwel für Outdoor-Enthusiasten. Hier gibt es jede Menge Angebote für Camper, Angler, Vogelbeobachtung oder sogar für die Jagd. Im Winter gibt es präparierte Langlaufpisten und Schneeschuhstrecken. Am Strand des Canopus Sees läßt es sich wunderbar picknicken, der See lädt zu Bootstouren ein.

Appalachian Trail – Etappe 10

  • Länge: 53 km
  • Schwierigkeit: Normal

Wir bewegen uns im Norden von New York City und überqueren den Hudson River bei Fort Montgomery. Durch den Bear Mountain State Park und den Palisades Interstate Park, vorbei am Lake Tiorati wandern wir durch den Nordteil von New Jersey, den Garden State.

Den Mombasha Lake lassen wir im Norden liegen, und die Etappe endet am Greenwood Lake. In dieser Region reich an kleinen Seen finden sich immer wieder Möglichkeiten, um über einen Abstecher zur nächsten Siedlung neue Vorräte einzukaufen.

Appalachian Trail – Etappe 11

  • Länge: 88 km
  • Schwierigkeit: Normal

Im Norden von Pennsylvania durchqueren wir zunächst ein relativ besiedeltes Gebiet, bevor wir die Reise in südwestlicher Richtung fortsetzen.

Besondere Highlights sind der Wawayanda State Park und vor allem das Wallkill River National Wildlife Refuge, welches sich vor allem die Bewahrung der biologischen Vielfalt auf die Fahnen geschrieben hat. Weitere Etappen sind der High Point State Park, der Stokes State Forest und die Bear Swamp Wildlife Management Area.

Appalachian Trail – Etappe 12

  • Länge: 88 km
  • Schwierigkeit: Normal

Dieser Abschnitt des Appalachian Trails folgt einer in west-, südwestlicher Richtung verlaufenden Bodenfalte im Grenzbereich zwischen New Jersey und Pennsylvania.

Dieser Streckenabschnitt bietet keine großen Auf- oder Abstiege, sondern bewegt sich überwiegend auf der gleichen Höhe. Wir passieren einige kleinere Seen und queren die Interstate Nr. 80 beim Delaware Water Gap. Das Etappenziel liegt bei Danielsville in der Blue Mountain Ski Area.

Appalachian Trail – Etappe 13

  • Länge: 60 km
  • Schwierigkeit: Normal

Wir folgen weiter der talartigen Bodenfalte in südwestlicher Richtung und gelangen schließlich nach Hamburg – nicht in Norddeutschland, sondern in Pennsylvania. Auf diese Abschnitt unserer Wanderung finden sich zahlreiche Gelegenheiten für Abstecher in besiedeltes Gebiet. Links und rechts des langen Grabens liegen zahlreiche Kleinstädte und Dörfer. Nahe beim Etappenziel Hamburg, PA, liegt ein Berks County Park, ein Erholungsgebiet mit der Möglichkeit, die Tierwelt zu beobachten.

Appalachian Trail – Etappe 14

  • Länge: 115 km
  • Schwierigkeit: Normal

Dieser Abschnitt des Appalachian Trail verläuft durch den Nordwesten von Pennsylvania und endet nördlich von Harrisburg. Die Etappe folgt weiter dem in nordöstlich-südwestlicher Richtung verlaufenden Graben. Es gibt nur wenige Ortschaften am Streckenverlauf, etwa in der Mitte liegt Brookside, und der Abschnitt endet bei Duncannon. Er berührt eine Reihe von „Pennsylvania State Game Lands“, Areale, die für die Jagd vorgesehen sind. Hier sollte man insbesondere während der Jagdsaison besondere Vorsicht walten lassen.

Appalachian Trail – Etappe 15

  • Länge: 105 km
  • Schwierigkeit: Normal

Dieser gut 100 km lange Abschnitt verläuft durch teilweise dichter besiedelte Regionen, um dann westlich von Dillsburg wieder in weitgehend unberührte Waldareale einzutauchen.

Im ersten – nördlichen – Teil ist Gelegenheit, die Vorräte zu ergänzen. Es bieten sich eine Reihe von Ortschaften zum Einkaufen an: Carlisle, Mechanicsburg, Dillsburg, Schlusser oder Harrisburg, die Hauptstadt von PA mit knapp 50.000 Einwohnern. Danach wandern wir wieder durch lichte Wälder, in denen allerdings gejagt werden darf. Also auch hier: Vorsicht!

Appalachian Trail – Etappe 16

  • Länge: 80 km
  • Schwierigkeit: Normal

Wir wechseln abermals über eine Staatsgrenze: Dieses Mal von Pennsylvania nach MarylandMaryland wurde nach der englischen Königin Henrietta Maria benannt, der Ehefrau Karls I. Die Besiedlung begann im Jahre 1634 durch katholische Einwanderer. Unter den britischen Kolonien in der Neuen Welt war Maryland die einzige katholische. Die Grenze zwischen Pennsylvania und Maryland, die in den 1760er Jahren durch die Geometer Dixon und Mason festgelegt wurde, gilt zugleich auch als die Grenze zwischen den Nord- und den Südstaaten, die im Amerikanischen Bürgerkrieg so bedeutsam wurde. Auf einem von Maryland abgetrennten Distrikt liegt die Hauptstadt der Vereinigten Staaten, Washington D.C.

Appalachian Trail – Etappe 17

  • Länge: 58 km
  • Schwierigkeit: Normal

Wir sind definitiv in den Südstaaten angekommen. Unser Weg führt uns fast genau nach Süden, durch eine herrliche, teilweise grandiose Landschaft. Unser Startpunkt Brunswick in Virginia, ist einer der zahllosen gleichnamigen Orte weltweit, die auf das deutsche Braunschweig zurück gehen.

Appalachian Trail – Etappe 18

  • Länge: 76 km
  • Schwierigkeit: Normal

Dieser Streckenabschnitt führt fast ausschließlich durch Naturschutzgebiet. Der Shenandoah-Nationalpark umfasst etwa 800 Quadratkilometer der Blue Ridge Mountains. Er ist ein schmaler Streifen, von dichten Wäldern durchzogen. Zahlreiche Flüsse und Wasserfälle säumen den Weg.

Appalachian Trail – Etappe 19

  • Länge: 89 km
  • Schwierigkeit: Normal

Wir bleiben weiter im Shenendoah National Park. Die Landschaft ist abwechslungsreich und voller schöner Ausblicke. Neben dem Schwarzbären, dem Oppussum und dem Waschbären ist hier auch der Rotluchs, ein Verwandter unseres Luchses, heimisch. Es gibt mehr als 200 Vogelarten, davon bleiben etwa 30 auch den Winter über im Park.

Appalachian Trail – Etappe 20

  • Länge: 89 km
  • Schwierigkeit: Normal

Wir wechseln auf diesem Abschnitt des Appalachian Trail vom Shenedoah National Park zum Great Smoky Mountains National Park. Dieser Teil der Appalachen wird Blue Ridge Mountains genannt. Der Mount Mitchell ist mit 2037 m die höchste Erhebung Nordamerikas östlich des Mississippi.

Ursprünglich war das Gebiet, das heute den Great Smoky Mountains National Park bildet, Siedlungsgebiet der Cherokee-Indianer, denen jedoch ab 1830 zum großen Teil andere Siedlungsgebiete zugewiesen wurde. Dieser Akt der Vertreibung ist in Amerika unter dem Namen „Trail of Tears“ bekannt. Allerdings leben auch heute noch einige Nachkommen im südlichen Teil des Parks. Die weißen Siedler bemächtigten sich des Holzreichtums der Gegend, was beinahe zum vollständigen Kahlschlag führte.

Appalachian Trail – Etappe 21

  • Länge: 78 km
  • Schwierigkeit: Normal

Wir bleiben weiter in der Region der Great Smoky Mountains.

Appalachian Trail – Etappe 22

  • Länge: 83 km
  • Schwierigkeit: Normal

Diese Etappe führt uns vom Jefferson National Forest nach Roanake.

Appalachian Trail – Etappe 23

  • Länge: 85 km
  • Schwierigkeit: Normal

Der George Washington und der Jefferson National Forest zusammen bilden die größte Fläche öffentlich zugänglichen Landes in den Oststaaten der USA. Jede vorstellbare Outdoor-Aktivität wird angeboten, vom Wandern über Mountainbiking, Reiten, Angeln und Camping bis hin zur Beobachtung von Falken und anderen Vogelarten.

Appalachian Trail – Etapp