Ohio

Ohio - The Buckeye State

Typisch landschaftliche Idylle in Ohio
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Die Bezeichnung Ohio geht auf die Sprache der Ureinwohner, der Iroquois zurück und bedeutet „beautiful river“, was mit schöner Fluss übersetzt wird. 1803 trat Ohio als 17. Bundesstaat den Vereinigten Staaten von Amerika bei.

Im 18. Jahrhundert waren die Franzosen stark präsent und errichteten ein weitläufiges Netz von Handelsposten, um den Handel mit den Ureinwohnern zu kontrollieren. Die Folge war der French-Indian War zwischen den Franzosen und Indianern. Dieser wurde 1763 durch den Pariser Frieden beendet und Ohio geriet unter britische Verwaltung.

Großbritannien verhängte Anfangs ein Verbot der Besiedlung, das jedoch aufgehoben wurde, nachdem dieses Gebiet die Unabhängigkeit vom britischen Mutterland erreicht hatte und schließlich zum heutigen Bundesstaat Ohio wurde. Dieser verbot als erster Staat die Sklaverei. Ohio bietet eine Vielfalt unterschiedlich geprägter Landschaften, Stateparks und moderner Städten.

Ohio: Fakten

  • Fläche: 116.096 qkm
  • Einwohner: 11.614.373
  • Abkürzung: OH
  • Hauptstadt: Columbus
  • Ortszeit: UTC -5
  • Spitzname: Buckeye State

Lage und Karte von Ohio

Ohio Karte
Karte von Ohio | © nationalmap.gov

Flagge von Ohio

Ohio Flagge
Ohio Flagge

Ohio im Mittleren Westen

Ohio ist führend im Maschinenbau, produziert Fahrzeuge und diverse Maschinen. Das wirtschaftliche Rückgrat bilden die Elektro-, Metall- und Werkzeugindustrie. Die Lebensmittelherstellung und die Landwirtschaft sind dank im Corn Belt stark ausgeprägt. Dabei handelt es sich um ein Maisanbaugebiet, das sich durch weite Teile der im Mittleren Westen befindlichen Bundesstaaten zieht.

Neben der Milchproduktion und Viehhaltung ist der kommerzielle Fischfang eine wichtige Einkommensquelle. Im Lebensmittelbereich werden vorzugsweise Tomaten und Sojabohnen angebaut. Ohio gehört zu den im Mittleren Westen befindlichen Bundesstaaten. Diese Bezeichnung geht auf die Zeit der ersten Besiedlungen des im 18. und 19. Jahrhundert noch unerschlossenen Westens zurück. Damals war lediglich das Gebiet der heutigen Ostküstenstaaten besiedelt. Alles, was über diese Grenze hinausging, war wildes, unbekanntes und unerschlossenes Land.

Obwohl Ohio noch vergleichsweise weit östlich liegt, gehörte dieses Gebiet für die ersten Siedler schon zum unerschlossenen Westen. Hierzu gehörte praktisch alles, was über die Grenzen der heutigen Ostküstenstaaten hinausging. So wurde das heutige Gebiet Ohios dem Mittleren Westen zugerechnet. Dieser Begriff wurde ferner deshalb genutzt, um sich von der Ostküste abzugrenzen.

Die sogenannte Frontier, wo der wirkliche Wilde Westen anfing, verschob sich mit der Zeit immer weiter nach Westen. Ohio wird von Pennsylvania, West Virginia, Kentucky und Michigan begrenzt. Im Norden an der Grenze zur kanadischen Provinz Ontario befindet sich der Eriesee. Die natürliche Grenze zu Kentucky und West Virginia bildet der Ohio River. Ohio wird durch die Östliche Kontinentale Wasserscheide geteilt. Es handelt sich um eine Trennung der Einzugsgebiete von Flüssen, die in den Nordatlantik und den Golf von Mexiko fließen.

Ohio – gar nicht so unscheinbar wie angenommen

Im Gegensatz zu manchen anderen Bundesstaaten wirkt Ohio auf den ersten Blick unscheinbar, denn Gold, Silber und Nationalparks von internationaler Bedeutung gibt es hier nicht. Wer sich jedoch etwas länger in diesem Staat aufhält, sollte diesem Landstrich eine zweite Chance geben. Fünf große Seen, 74 Stateparks, 90 Weingüter sowie die Wälder und Täler rund um den Ohio River machen den Charme dieses Bundesstaates aus. Als einziger, weniger bekannter Nationalpark sticht der Cuyahoga Valley National Park mit dem schönen Wasserfall Brandywine und einer historischen Eisenbahn hervor.

Ohio
Typisch landschaftliche Idylle in Ohio

Geschichtliche und politische Entwicklung

Nach der erfolgreichen Unabhängigkeit von der britischen Krone wurde Ohio zunächst Teil des Nordwestterritoriums, das auch Gebiete weiterer heutiger Bundesstaaten umfasste. Zusätzlich wurde das sogenannte Indiana-Territorium gegründet, zu dem die heutigen Bundesstaaten Indiana, Wisconsin und Illinois gehörten. Bevor ein Territorium Bundesstaat der USA werden konnte, musste das Gebiet mindestens 60.000 Einwohner zählen.

Ohio hatte im Jahr 1801 zwar erst 45.000 Einwohner, ein schnelles Bevölkerungswachstum zeichnete sich jedoch ab. Daher beschloss der US-Kongress die Staatengründung, sodass Ohio zwei Jahre später durch US-Präsident Thomas Jefferson als 17. Bundesstaat in die Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen wurde.

Im Amerikanischen Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 spielte Ohio aufgrund seiner zentralen geografischen Lage eine wichtige Rolle. In der Schlacht von Shiloh starben 2.000 Bürger des Bundeslandes. Der Gouverneur von Ohio, David Todd, stellte 5.000 freiwillige Soldaten für die Unionsarmee auf, als General Stonewall Jackson auf Washington D.C. marschierte. Ohio stellte die wichtigen Generale der Unionsarmee Ulysses S. Grant, Philip Sheridan und William Tecumseh Sherman.

In Ohio gibt es viele prähistorische Funde wie die sogenannten Mounds. Dabei handelt es sich um von Indianern angelegte künstliche Hügel, die zu Begräbniszwecken und anderen kulturellen Anlässen errichtet wurden. Hauptstadt von Ohio ist Columbus. Wirtschaftlich wichtige Städte sind Cincinnati und Cleveland.

Columbus ist die Hauptstadt von Ohio
Columbus ist die Hauptstadt von Ohio

Acht US-Präsidenten stammen aus Ohio. Mit diesem Wert liegt Ohio gemeinsam mit Virginia an der Spitze. Politisch gesehen gehört der Staat zu den sogenannten Swing States, die insbesondere bei den Präsidentschaftswahlen hart umkämpft sind. Als Swing State wird ein Bundesstaat bezeichnet, in dem sowohl Republikaner als auch Demokraten gute Chancen auf einen Wahlsieg haben. Häufig sind eingefahrene Mehrheiten nur hauchdünn. Während der Nordosten vorzugsweise demokratisch wählt, sind die Republikaner im Süden gut vertreten.

Das Klima in Ohio ist nicht zu warm und nicht zu kalt

In Ohio herrscht kontinentales Klima mit deutlich ausgeprägten Jahreszeiten. Die Sommer sind mild bis warm mit Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad. Der Winter ist nicht allzu kalt, selten fällt das Thermometer unter die – 5 Grad-Marke. Aufgrund der fehlenden extremen Temperaturgefälle ist Ohio durchaus ein ganzjähriges Reiseziel. Empfehlenswert ist ein Urlaub im Herbst, wenn der warme Spätsommer die Wälder in einer bunten Farbenpracht erstrahlen lässt. Besonders stechen dabei die Kastanienbäume hervor, die Ohio den Spitznamen Kastanienstaat eingebracht haben.

Klimatabelle

Temperatur °CNiederschlagrelative
Feuchte
Sonne
max. Ømin. Ømmh/Tag
Jan1,2-7,581713,6
Feb3,3-658704,5
Mär10,3-0,481655,2
Apr16,74,489636,7
Mai22,410,1102677,9
Jun26,914,4107698,6
Jul28,717,199718,4
Aug27,81674737,6
Sep24,612,769737,1
Okt18,16,153695,9
Nov10,81,363723,5
Dez4-4,158742,7
Jahr16,25,3934706

Aktuelles Wetter

Ohio - 25 April
10°

Bewölkt

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  • Mo

Hinweis: Für die hier zur Verfügung gestellten Klima und Wetterdaten kann USA-Info.net keine Gewähr geben.

Eine weniger starke Bevölkerungsentwicklung als in anderen Bundesstaaten

Wie einige andere Bundesstaaten verzeichnete auch Ohio insbesondere in der Gründungsphase einen großen Bevölkerungszuwachs. 1810 konnte sich Ohio über eine Einwanderungsquote von mehr als 400 Prozent freuen. Bis zur Mitte des Jahrhunderts blieb der Bevölkerungsanstieg mit Werten von 152, 60 und 30 Prozent vergleichsweise hoch. Während in vielen Bundesstaaten zu dieser Zeit der große Goldrausch ausbrach, blieb Ohio davon verschont, da es sich um einen rohstoffarmen Bundesstaat handelt.

Während die Bevölkerung in den „Goldstaaten“ regelrecht explodierte, blieb sie in Ohio konstant. Bis zum Jahr 1930 bewegte sich die Zuzugsrate von Neubürgern zwischen 13 und 21 Prozent. Ab 1940 verringerte sich der Bevölkerungszuwachs deutlich. Bis 2010 bewegten sich diese Werte nur noch zwischen 1,5 und 9,7 Prozent. Deutliche Ausreißer nach oben gab es nur 1960 mit etwas mehr als 22 Prozent.

In Ohio leben viele deutschstämmige Amerikaner, die mit 25,7 Prozent den größten Bevölkerungsanteil stellen. Weitere große Bevölkerungsgruppen sind Amerikaner mit irischen und englischen Wurzeln mit 13,4 beziehungsweise 8,2 Prozent. Abgesehen von der Abstammung ist die Bevölkerung recht homogen, denn von den 11.536.000 Einwohnern sind 84,5 Prozent Weiße. Schwarze und Afroamerikaner sind mit etwas mehr als 13 Prozent recht gut vertreten. Weitere Bevölkerungsanteile bilden Asiaten mit 2,1 Prozent.

Obwohl hier bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vergleichsweise viele Indianerstämme beheimatet waren, sind die Ureinwohner hier nur noch mit 0,8 Prozent vertreten. Während die deutschstämmige Bevölkerung vor allem im Nordwesten ansässig ist, findet man die Einwohner mit britischen und amerikanischen Wurzeln im Süden und in der Mitte Ohios. Afroamerikaner und Schwarze leben vorzugsweise in den großen Städten wie Cincinnati und Cleveland.

Orte, die Besucher in Ohio nicht verpassen sollten

Cuyahoga Valley National Park

Cuyahoga Valley National Park in Ohio
Wasserfall im Cuyahoga Valley National Park in Ohio

Dieser Park ist der einzige Nationalpark des Bundesstaates. Er zeichnet sich nicht wie andere überregional bekannte Nationalparks der USA durch spektakuläre Bergwelten und einsame Weiten aus, sondern durch Flüsse, Wasserfälle und 200 Kilometer Wander- und Fahrradwege. Wer den Park auf besonders bequeme Weise erkunden möchte, unternimmt eine Fahrt mit der Cuyahoga Valley Scenic Railroad.

Cincinnati, Cleveland, Columbus

Arkaden in Clevelend, Ohio
Arkaden in Clevelend, Ohio

Diese drei Großstädte bestechen vor allem durch ihre hohe Kulturdichte. Museen, Theater, Kunstgalerien, Sinfonieorchester und Foodfestivals machen diese Städte zu attraktiven Ausflugszielen. Zahlreiche Bars, Restaurants, Shoppingmöglichkeiten und quirlige Stadtviertel sorgen für Abwechslung, Entspannung und Bildung während des Urlaubs.

Lake Erie Islands

Blick auf den Lake Erie
Blick auf den Lake Erie

Eine der schönsten Gegenden Ohios finden Besucher rund um den großen Lake Erie an der kanadischen Grenze. Hier befindet sich mehr als ein Duzend kleiner, idyllischer Inseln, die sich gut zum Campen, Fischen und für Bootsausflüge eignen. Das maritime Gebiet ist umgeben von Wäldern.

Amish Country

Bauernhof der Amish in Ohio
Bauernhof der Amish in Ohio

Ohio ist Heimat der christlichen Amish-Glaubensgemeinschaft, die sich auf den Nordosten konzentriert. Diese Religionsgemeinschaft geht zurück bis auf die Anfänge des 19. Jahrhunderts. Wer Amish Country besucht, fühlt sich wie auf einer Zeitreise, denn in dieser ländlichen Idylle mit den historischen Wohn- und Schulhäusern scheint die Zeit stillzustehen. Die Glaubensgemeinschaft der Amish zeichnet sich durch ihre puritanische Lebensweise aus, die auf die angenehmen Errungenschaften der modernen Welt verzichtet und tatsächlich noch so lebt wie vor 200 Jahren.

Hocking Hills

Hocking Hills besteht aus einer dramatischen Felsenlandschaft und einem weitläufigen Höhlensystem. Die schöne, vom Hocking River durchzogene Landschaft bietet viele Möglichkeiten für Outdoor-Sportarten wie Rafting, Angeln, Wandern und Klettern. Höhlenerkundungen und ein Blick in den Himmel im John Glenn Astronomy Park sind ein Spaß für die ganze Familie.

Rock & Roll Hall of Fame

Rock & Roll Hall of Fame in Cleveland, Ohio
Rock & Roll Hall of Fame in Cleveland, Ohio

Fans der Rockmusik sollten unbedingt die Rock & Roll Hall of Fame in Cleveland besuchen. Hier dreht sich alles um die großen Namen der Szene. Eine große Halle setzt die Stars entsprechend in Szene. Daneben gibt es zahlreiche Ausstellungsstücke und interaktive Displays.

National Museum of the US Air Force

National Museum of the US Air Force
National Museum of the US Air Force

An diesem Ort ist das weltgrößte militärische Luftfahrtmuseum untergebracht. Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte diesem weitläufigen Gelände mit zahlreichen historischen und militärischen Ausstellungsstücken einen Besuch abstatten. Von den Flugzeugen der ersten Stunden der Fluggeschichte über die Jets der Präsidenten bis zu Tarnkappenjets gibt es hier viel zu sehen.

Pro Football Hall of Fame

Pro Football Hall of Fame
Pro Football Hall of Fame

Während in vielen Ländern Europas der Fußball heilig ist, ist Football der Nationalsport der USA. Kaum eine andere Sportart erfreut sich einer derartigen Begeisterung und Berichterstattung. In Canton haben Footballfans die Möglichkeit, ihren Idolen ganz nah zu kommen, denn hier werden die Stars mit zahlreichen Ausstellungsstücken entsprechend in Szene gesetzt.

Cedar Point

Cedar Point ist die selbst erklärte Hauptstadt der Achterbahnen, in der Besucher mit 18 unterschiedlichen Modellen fahren können. Alleine anhand der Höhe, Schnelligkeit und Bauweise lässt sich erkennen, dass schon einiger Mut und insbesondere ein starker Magen dazugehören, um in diese Fahrgeschäfte einzusteigen. Es gibt auch familienfreundliche Programme für Eltern mit Kleinkindern.

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