Staten Island

Staten Island in New York City
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Staten Island ist einer der fünf Stadtteile von New York City. Durch die Staten Island Ferry ist Staten Island mit Lower Manhattan verbunden. Doch was macht diesen Stadtteil so besonders? Das verraten wir euch in diesem Artikel.

Wissenswertes über Staten Island

Staten Island befindet sich südwestlich von Manhattan. In westlicher Richtung besteht durch die Varrazano-Brücke eine Verbindung nach Brooklyn, das auf Long Island liegt. Der Kanal The Narrows trennt Staten Island von Long Island. Eines der größten Gewässer rund um die Insel ist die New York Bay.

Staten Island in New York City
Staten Island in New York City

Zwischen Manhattan und Staten Island verkehrt die kostenlose Staten Island Ferry. Nach New Jersey besteht eine Verbindung über drei mautpflichtige Brücken. Obwohl Staten Island im Gegensatz zu Manhattan wesentlich weniger zu bieten hat, ist diese Insel jedoch für eine besondere Attraktion bekannt: Die Staten Island Ferry pendelt täglich zwischen der Südspitze Manhattans und der Insel.

Was ist abgesehen von der kostenlosen Beförderung die Attraktion auf diesem 8,5 Kilometer langen Weg? Wir verraten es euch. Wer während einer New York-Reise jedoch etwas Zeit übrig hat, sollte Staten Island einen Besuch abstatten, denn hier gibt es einige sehr schöne Orte und Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Die Staten Island Ferry

Welche Attraktion hat Staten Island zu bieten? Richtig, die Freiheitsstatue, die auf der kleinen unbewohnten Insel Liberty Island im Hafen New Yorks steht. Auf ihrem Weg nach Staten Island passiert die Fähre dieses berühmte Wahrzeichen New Yorks und bietet daher die Gelegenheit für einen schönen Schnappschuss.

Die Staten Island Ferry vor der Freiheitsstatue
Die Staten Island Ferry passiert bei ihrer Überfahrt unter anderem die Freiheitsstatue

Was für die Feriengäste eine kleine Sensation ist, ist für die New Yorker, die jeden Tag diese Fähre nehmen, längst Alltag. Sie lesen Zeitung oder schauen auf ihr Smartphone. Die Beförderung der Fahrgäste ist kostenlos, was ein schöner Zug der Stadt New York ist, denn die vielen Berufspendler, die von Staten Island nach Manhattan, Brooklyn oder Queens fahren, müssen ja irgendwie auch wieder nach Hause kommen.

Eine andere Möglichkeit wäre natürlich die Fahrt über die Varrazano-Brücke nach Brooklyn, die ist jedoch mautpflichtig. Da ist die Staten Island Ferry die günstigere Alternative, die noch dazu einen Panoramablick auf die Skyline Manhattans bietet. Die 8,5 Kilometer lange Fahrt dauert 20 bis 25 Minuten.

Blick von der Staten Island Ferry auf die Freiheitsstatue
Blick von der Staten Island Ferry auf die Freiheitsstatue

Wem ein Blick und ein Schnappschuss der Freiheitsstatue ausreichen, braucht keine extra Tour nach Liberty Island zu buchen. Diese Fahrt mit Ausblick auf das berühmte Wahrzeichen New Yorks ist viel stressfreier und macht richtig Spaß.

Der Zugang zur Fähre befindet sich am St. George Ferry-Terminal neben Battery Park South Street Ecke State Street. Von montags bis freitags nutzen 60.000 Fahrgäste diese Fähre, am Wochenende sind es etwas weniger und hauptsächlich Touristen.

Auf das Jahr hochgerechnet befördert die Staten Island Ferry 21 Millionen Menschen mit 35.000 Fahrten. Jeden Tag sind unter dieser Bezeichnung fünf Fähren im Einsatz, die 109 Mal zwischen den Inseln hin und her fahren. Am Wochenende werden drei Fähren eingesetzt, die 75 Fahrten am Samstag und 68 Fahrten am Sonntag absolvieren.

Blick von der Staten Island Ferry auf die Skyline Manhattans
Blick von der Staten Island Ferry auf die Skyline Manhattans

Um den besten Ausblick auf Manhattan und die Freiheitsstatue zu genießen und tolle Fotos zu schießen, ist der beste Platz während der Hinfahrt am Heck der Fähre. Auf der Rückfahrt bietet ein Platz vorne am Bug den besten Rundumblick.

Im Herbst und Winter sollte man auf jeden Fall warme Kleidung anhaben oder zumindest dabeihaben, denn im Hafen von New York ist es fast immer recht windig und kalt. Die unteren Decks der Fähre bieten eine geschützte Überfahrt.

Diese Fähre ist seit 1905 in Betrieb, war jedoch nicht immer kostenlos. Erst seit 1997 besteht die Möglichkeit für Fußgänger und Fahrradfahrer, diese Transportmöglichkeit kostenlos zu nutzen. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 ist das Mitführen von Kraftfahrzeugen aus Sicherheitsgründen untersagt.

Berühmteste Sehenswürdigkeiten

September 11th Memorial

Staten Island wurde durch die unfassbaren Terroranschläge sehr viel härter getroffen als die anderen vier Stadtteile, denn 267 Berufspendler, die im Word Trade Center gearbeitet hatten, verloren an diesem Tag ihr Leben.

In Gedenken an die Verstorbenen wurde das September 11th Memorial in Form von Engelsflügeln errichtet. Es ist genau auf die Skyline Manhattans ausgerichtet, dort, wo diese Menschen ihr Leben verloren haben. Das Memorial befindet sich in der Nähe des Eingangs zur Staten Island Ferry und dem Richmond County Ball Park.

Historische Häuser

Staten Island ist auch heute noch von historischen Häusern aus dem 19. Jahrhundert geprägt. Viele viktorianische Häuser und Reihenhäuser befinden sich im Bereich der hügeligen Straßenzüge rund um Hamilton Park Neighborhood.

Einer der bekannten Vertreter ist das Conference House an der Südspitze Staten Islands. Dieses Haus wurde bereits 1680 erbaut und hat schon berühmte Gäste untergebracht. So im Jahr 1776, dem Jahr der Unabhängigkeitserklärung, als kein geringerer als Benjamin Franklin hier eine Friedenskonferenz abgehalten hat.

Alice Austen war die erste bekannte Fotografin der USA. Ihr Haus kann heute noch besichtigt werden. Es wurde 1690 erbaut und ist Nationaldenkmal. Die Ausstellung zeigt die besten Fotografien dieser Pionierin.

Ein Spaziergang durch den Historic District in St. George sowie die angrenzende St. Pauls Avenue ist entspannend und bietet schöne Fotomotive. Diese Zeitreise in die Vergangenheit lässt sich im Stapelton Heights Historic District fortsetzen.

Museen

Staten Island hat auch für kulturbegeisterte Besucher etwas zu bieten. Verschiedene Museen mit unterschiedlichen Schwerpunkten sind ein netter Zeitvertreib für einige Stunden. Das Staten Island Museum stellt eine große historische und naturwissenschaftliche Kollektion aus.

Außerdem gibt es eine außergewöhnliche Kunstsammlung zu bewundern. Das Staten Island Children’s Museum ist ein interessantes Ausflugsziel für die ganze Familie, jedoch besonders auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet. Zwei Millionen Exponate aus den Bereichen Fossilien, nationale Tiere und Kunst werden kindgerecht erklärt.

Das Jacques Marchais Museum of Tibetan Art widmet sich, wie Name bereits andeutet, dem Thema Tibet. Am interessantesten ist jedoch das weitläufige Museums-Areal der Historic Richmond Town. Auf dieser Fläche befinden sich 28 historische Häuser und Farmen in Form eines kleinen Dorfes. Die Besucher erfahren, wie die Menschen vor vielen Jahrzehnten in einer ganz anderen Zeit auf Long Island lebten.

Fort Wadsworth

Diese militärische Festung war ein wichtiger Ausgangspunkt für die Verteidigung des New Yorker Hafens vor 200 Jahren. Dieser Militärstützpunkt befindet sich im Nordosten der Insel und gibt einen Panoramablick auf den Hafen von New York frei.

Snug Harbor Cultural Center & Botanical Garden

Snug Harbor ist ein historischer Distrikt, der 1883 für pensionierte Schiffskapitäne gebaut wurde. Hier kann man noch heute zahlreiche historische Häuser im Originalzustand besichtigen. Der angrenzende Botanical Garden ist der grünste Bereich der Insel und in zwanzig verschiedene Gärten unterteilt.

Der Garden of Healing gedenkt der Opfer der Terroranschläge vom 11. September und bietet einen Ruheort für deren Angehörige.

South Beach

Mit 2,3 Kilometern Länge ist die Strandpromenade von South Beach die viertlängste weltweit. Der weitläufige Sandstrand ist so schön, dass viele Bewohner und Feriengäste der Meinung sind, man müsse gar nicht nach Miami Beach reisen, wenn man doch auch direkt hier vor der Haus- oder Hoteltür einen Strand hat, der so optimale Bademöglichkeiten bietet.

Eingeteilt ist die Strandpromenade in Boccia- und Picknickplätze, der beliebteste Treffpunkt ist der Dolphin Springbrunnen. Hier finden auch zahlreiche Events und Konzerte und so manches Feuerwerk statt. Der beliebteste Fischerort ist der südlichste Punkt, Ocean Breeze.

Geschichte

Staten Island scheint ein sehr altes Fleckchen Erde zu sein, denn hier wurden Funde der Klovis-Kultur entdeckt, die vor 14.000 Jahren lebte. Etwas jünger in die Geschichte geht die Entdeckung von Staten Island durch die Europäer zurück. Giovanno da Varrazano war der erste Europäer, der diesen Landstrich mit seinem Expeditionsteam im Jahr 1520 entdeckte.

In der Zeit von 1626 bis 1667 war Staten Island niederländische Kolonie und wurde unter dem Namen Staaten Eylandt geführt. Während dieser Besiedlungszeit führten die Niederländer einen Krieg gegen die Indianer, der als Schweinekrieg in die Geschichtsbücher einging. Mit dem Vertrag von Breda erfolgte 1667 die Abtretung an die Engländer.

Bis zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 1776 war Staten Island Teil von Neuengland. Fortan waren die Amerikaner politisch und wirtschaftlich unabhängig vom Mutterland England. Wie die beiden anderen Stadtteile Queens und Brooklyn wurde auch Staten Island im Jahr 1898 nach New York eingemeindet.

Am 21. November 1964 wurde die Varrazano-Brücke eingeweiht und eröffnet. Seitdem besteht eine direkte Verbindung zwischen Staten Island und Brooklyn. In den Jahren nach der Brückeneröffnung verzeichnete dieser Stadtteil eine leichte Zunahme der Bevölkerung.

2013 wurde Staten Island hart vom Hurrikan Sandy getroffen, der nicht nur Verwüstungen anrichtete, sondern auch den Tod von 24 Menschen verursachte. Im Vergleich zu den anderen vier Stadtteilen wohnen hier nur vergleichsweise wenige Menschen, insgesamt 440.000.

Flächenmäßig ist Staten Island der drittgrößte Stadtteil New Yorks. Dieser Teil New Yorks hat Vorstadtcharakter und ist geprägt durch eine lockere Besiedlung mit vielen Grünflächen. Besonders schön ist natürlich der weitläufige Strand.

Was man jedoch kaum erwartet: Auf dieser idyllischen Insel befinden sich bedeutende Erdölraffinerien und Schiffswerften. Bis 2003 befand sich auf Staten Island eine zentrale Mülldeponie in Form einer weitläufigen künstlichen Erhebung. Nach zunehmenden Protesten wurde dieser wenig schöne Teil der Insel, der seit 1948 bestand jedoch geschlossen.

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