Montana

Montana - Der Schatzstaat mit den großen Himmelsweiten

Montana Panorama
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Montana ist etwas größer als Deutschland. Während in der Bundesrepublik jedoch 80 Millionen Menschen leben, leben in Montana lediglich eine Million Einwohner. Selbst Hamburg hat mehr Einwohner, nämlich zwei Millionen.

Es ist also ganz schön einsam in diesem Bundesstaat, wo es nur Berge, Flüsse, Seen, Wälder, weite grüne Ebenen und ganz viele Pflanzen- und Tierarten zu geben scheint. Montana ist auch ein Staat faszinierend schöner Nationalparks. Während der Sommermonate trifft man hier plötzlich mindestens doppelt so viele Menschen wie Einwohner an.

Montana
Montana Panorama

Montana: Fakten

  • Fläche: 380.838 qkm
  • Einwohner: 989.415
  • Abkürzung: MT
  • Hauptstadt: Helena
  • Ortszeit: UTC -7
  • Spitzname: Treasure State

Lage und Karte von Montana

Montana Karte
Karte von Montana | © nationalmap.gov

Boden- und Naturschätze

Montana gehört zu den Mountain States, also den Bundesstaaten, die von der Bergkette der Rocky Mountains durchzogen werden. Obwohl der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, stehen noch andere Einnahmequellen zur Verfügung. Montana ist reich an Bodenschätzen, denn hier gibt es alle natürlichen Ressourcen, die für die Menschen wichtig sind: Silber, Gold, Kupfer, Erdöl und Kohle sind reichlich vorhanden.

Aufgrund dieses Rohstoffreichtums führt Montana auch den Beinamen „Treasure State“ (Staat der Schätze). Der Glacier National Park und Yellowstone National Park gehören zu den bekanntesten Nationalparks der USA. Mitte des 18. Jahrhunderts war dieser Landstrich noch weitgehend unentdeckt, nur Pelzjäger und Händler, die auch Tauschgeschäfte mit den Indianern durchführten, verirrten sich hierher.

Mitte des 19. Jahrhunderts erging es Montana ähnlich wie vielen weiteren Bundesstaaten, in denen Gold gefunden wurde. Schnell verdoppelte und verdreifachte sich die Einwohnerzahl und Goldgräberstädte schossen wie die Pilze aus dem Boden. Einige dieser ehemaligen Goldgräberstädte existieren noch, mit jeweils einer Handvoll Menschen, die sich um diese Freiluftmuseen als Anziehungspunkt für Touristen kümmern.

In direkter Nachbarschaft zu Kanada

Dieser Treasure State liegt im äußersten Nordwesten der USA. Der Nordteil liegt an der Grenze zu Kanada. Hier grenzt Montana an die kanadischen Provinzen Alberta, British Columbia und Saskatchewan.

Im Osten befinden sich die Bundesstaaten North Dakota und South Dakota, im Süden und Südwesten Idaho und Wyoming. Im Westen besteht die natürliche Grenze der Rocky Mountains. Der Osten ist überwiegend durch die Great Plains geprägt, eine weite Prärielandschaft, die sich bis in die südlichen Bundesstaaten nach Texas zieht. Während die Great Plains lange Zeit nur spärlich bewohnt waren, wird diese Prärielandschaft heutzutage überwiegend landwirtschaftlich genutzt.

Der Westen Montanas besteht aus zerklüfteten Berglandschaften. In der Zeit zwischen 1864 und 1889 war Montana Territorium der USA, sodann erfolgte der Beitritt zu den Vereinigten Staaten von Amerika als 41. Bundesstaat, heutzutage flächenmäßig der viertgrößte und zugleich einer der bevölkerungsärmsten.

Büffel in Montana
Montana ist bekannt für seine große Büffelpopulation

Montana war lange Zeit für seine große Büffelpopulation bekannt, die jedoch im Zuge der Erschließung und Besiedlung ab Mitte des 19. Jahrhunderts stark bejagt und dezimiert wurde. Ab 1908 erfolgte ein Umdenken, seitdem bemüht man sich um den Schutz dieser großen Tiere. In diesem Jahr wurde das National Bison Range gegründet, der Vorläufer des Glacier National Parks.

Mehr Landschaft und Natur als Städte

Obwohl Montana überwiegend für seine großartigen Naturlandschaften bekannt ist, gibt es hier natürlich auch Menschen, die in ganz normalen, modernen Städten leben. Mit 100.000 Einwohnern ist Billings die größte Stadt Montanas und die einzige mit internationalem Flughafen.

Helena ist die Hauptstadt, in der sich die politische, administrative und finanzielle Macht konzentriert. Insgesamt gesehen gibt es in diesem Bundesstaat jedoch mehr Landschaft und Natur als Städte. Nur wenige sind von bedeutender Größe und auch überregional bekannt. Hierzu gehören neben Helena und Billings Missoula, Great Falls, Bozeman, Butte und Kalispell.

Im Nordosten und in der Landesmitte werden Gerste, Mais und Weizen angebaut, von deren Ernte zahlreiche Kleinbrauereien profitieren. Im Süden haben sich Viehzüchter und Weinbauern niedergelassen. Aufgrund der großen Waldvorkommen lebt der Norden überwiegend vom Geschäft mit Nutzholz.

Sonnenuntergang in Montana
Sonnenuntergang in Montana

Viele der ehemaligen Farmen wurden zu Ferienimmobilien und Hotels umgebaut, was für den Tourismussektor von besonderer Bedeutung ist. In dieser weitläufigen Naturlandschaft kommen Outdoorfans auf ihre Kosten, denn hier kann man so ziemlich jede beliebte Sportart betreiben: Golf, Skifahren, Rafting, Kanu- und Ruderbootfahren, Mountainbike fahren, Wandern, Jagen, Klettern und Fischen.

Inmitten der unendlichen Naturweiten befindet sich der kürzeste Fluss der Welt: der nur 61 Meter lange Roe River. In Montana ticken die Uhren noch etwas anders und jeder, der hierherkommt, lässt den Stress der schnelllebigen und digitalisierten Welt schnell hinter sich.

Montana verbindet Tradition mit Moderne und die Geschichte des Wilden Westen mit romantischem Kleinstadtcharme.

Klima in Montana – gemäßigt warm bis ganz schön kalt

Obwohl Montana im äußersten Nordwesten der USA an der Grenze zu Kanada liegt, ist das Klima im Sommer gemäßigt warm. Die höchsten Temperaturen mit 13 bis 22 Grad werden in den Sommermonaten Juli und August erreicht.

In der Zeit von November bis April ist es mit Tageshöchsttemperaturen bis zu 7 Grad und viel Niederschlag recht kalt. Häufig bewegt sich das Thermometer um die Nullgrad-Marke, auch Temperaturen von – 9 Grad mit Schnellfall sind keine Seltenheit.

Klimatabelle

Temperatur °CNiederschlagrelative
Feuchte
Sonne
max. Ømin. ØmmTageh/Tag
Jan-2,4-13,6135664,4
Feb1,2-10,7113645,9
Mär6,2-6,1195606,8
Apr13,2-0,7225547,8
Mai18,44,2418548,4
Jun22,38,1558529,2
Jul28,811,22554611,9
Aug27,510245489,9
Sep20,64,8295558,1
Okt14,30,2173586,4
Nov5,7-6163654,4
Dez-0,2-10,7164683,7
Jahr12,9-0,828859587,3

Aktuelles Wetter

Montana - 28 März

Leichter Schnee

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  • Mo

Hinweis: Für die hier zur Verfügung gestellten Klima und Wetterdaten kann USA-Info.net keine Gewähr geben.

Bevölkerung und Einwohner – es ist ganz schön einsam in Montana

Die Einwohner muss man regelrecht suchen, denn in den großen Weiten Montanas leben nur etwas mehr als eine Million Menschen, die sich größtenteils auf die Stadtgebiete konzentrieren.

Selbst mit Beginn der Goldfunde und Gründung der ersten Städte Mitte des 19. Jahrhunderts lebten hier im Vergleich zu den anderen Bundesstaaten, denen es ähnlich erging, nur wenige Einwohner.

1870 zählte man dann erstmals etwas mehr als 20.000 Einwohner. Seitdem wächst die Einwohnerzahl kontinuierlich. Den größten Bevölkerungszuwachs erlebte Montana 1890 mit 265 Prozent. Trotzdem lebten hier zu diesem Zeitpunkt lediglich 143.000 Menschen. Bis zum Jahr 2010 verzeichnete die Bevölkerung ein stetes Wachstum, zum ersten Mal wurde die Anzahl von einer Million nur ganz knapp unterschritten.

Montana See
Montana ist der perfekte Staat für Naturliebhaber

Seit den 1980er-Jahren siedeln sich hier vor allem gut situierte Ruheständler und Naturliebhaber an. Die Bevölkerung ist recht homogen, denn sie besteht zu neunzig Prozent aus weißen Amerikanern. Lateinamerikaner stellen lediglich etwas mehr als drei Prozent der Bevölkerung.

Die Ureinwohner Amerikas sind im Vergleich zu anderen Bundesländern mit mehr als sechs Prozent recht gut vertreten. Sie verteilen sich größtenteils auf die sieben Indianerreservate.

Orte in Montana, die in keinem Ausflugsprogramm fehlen sollten

Big Sky

Dieses Hochplateau ist eine Attraktion für sich, denn hier finden Outdoorfans Abenteuerurlaub pur. Der Gallatin River schlängelt sich durch das Gebirgstal bis zum Lone Peak, einem 3.400 Meter hohen Berg, der sich wie ein Turm bis in den Himmel erstreckt. Dieses Erholungsgebiet ist ein ganzjähriges Reiseziel. Im Winter gilt es als eines der besten Skigebiete der USA und im Sommer als idealer Ort zum Wandern, Mountainbike fahren und Klettern.

Hochplateau Big Sky in Montana
Hochplateau Big Sky in Montana

Wildwasserrafting auf dem Gallatin River ist ein Spaß für die ganze Familie. Unvergleichlich ist jedoch das endlose Panorama. Die Historic Crail Ranch ermöglicht einen Ausflug in die regionale Geschichte, denn diese geht zurück auf eine der ersten Siedlerfamilien, die sich in Montana niederließen.

Yellowstone Nationalpark

Nur eine Stunde entfernt von Big Sky befindet sich der Yellowstone Nationalpark. Dieser weitläufige Park fasziniert nicht nur aufgrund seiner abwechslungsreichen Landschaft und Artenvielfalt. Anziehungspunkt sind die sprudelnden Geysire, deren Wasserfontänen sich mit Macht in den Himmel erheben. Die Thermalquelle Grand Prismatic Spring verzeichnet eine geometrische Temperatur von 237 Grad Celsius und leuchtet in allen Regenbogenfarben.

Geysir im Yellowstone Nationalpark
Geysir im Yellowstone Nationalpark

Die Gibbon Falls stürzen sich 26 Meter tief in einen erloschenen Vulkan hinein. Angel- und Wanderfans kommen entlang der vielfältigen Strecken der Flüsse Firehole River und Madison River auf ihre Kosten. Entlang der Panoramastraße Firehole Canyon Drive befinden sich auf einer Länge von 244 Metern zahlreiche Lavaströme. Ein beliebter Sommerbadeplatz ist Firehole Falls.

Glacier National Park

Der Glacier National Park wird auch Juwel des Kontinents bezeichnet, denn diese malerische Bergwelt ist eines der wenigen noch intakten Ökosysteme in den gemäßigten Klimazonen. 1.100 Kilometer lange Wanderwege durch absolute Stille und Einsamkeit sorgen für Entschleunigung.

See am Glacier National Park
See am Glacier National Park

Auf der Panoramastraße Going-to-the-Sund-Road erleben Autofahrer über eine Länge von 80 Kilometer spektakuläre Panoramabilder, die sie so schnell sicherlich nicht wieder vergessen. Berge, Flüsse, Seen, Bäche, Canyons und Tiere, die man sonst nur im Zoo zu sehen bekommt, sorgen für Erlebnisse, die mit einem Abenteuerfilm vergleichbar sind.

Der Glacier Nationalpark ist nicht zu verwechseln mit dem Glacier Bay Nationalpark in Alaska.

First Peoples Buffalo Jump Park

Dieser für Besucher etwas seltsam anmutende Name geht auf eine Tradition der Ureinwohner Montanas zurück. Diese lebten zum großen Teil von den Büffeln, die es hier in großer Anzahl gab.

Es handelt sich um eine felsige Landschaft mit Sandsteinklippen mit vielen schmalen gewundenen Pfaden, durch die die Indianer ihre Büffel trieben. Heutzutage ist dieser Nationalpark ein Freilichtmuseum, das zu Ehren dieser großen Tiere erschaffen wurde, um den Menschen die Lebensweise der Indianer näher zubringen. Lehrpfade, ein Museum und ein Amphitheater machen diesen Nationalpark zu einem beeindruckenden Erlebnis.

Little Bighorn Battlefield National Monument

Dieses Ausflugsziel erinnert an die Schlacht am Little Bighorn zwischen General Custer mit seiner US-Kavallerie und den hier ansässigen Indianern im Jahr 1876. Es handelt sich um eine der berühmtesten Schlachten zwischen diesen zwei Parteien, in denen die US-Kavallerie jedoch aufgerieben wurde.

General Custer fiel genauso wie viele weitere seiner Soldaten. Besucher können Reno-Benteen und Custer Battlefield eigenständig erkunden. Das Besucherzentrum liefert weitere Informationen.

Flathead Lake

Montana hat zahlreiche Seen, einer der schönsten ist jedoch der spiegelklare Fleathead Lake, eingebettet in Berge, Laub- und Nadelwälder. Der flache und ruhige Süßwasserspeicher eignet sich ideal für Bootsausflüge. Rund um den See befinden sich Kirschplantagen, auf den man die süßen Früchte selbst pflücken kann.

Flathead Lake im Sommer
Flathead Lake im Sommer

World Museum of Mining

Auf den ersten Blick erscheint dieses Gelände inmitten grasbewachsener Hügel wenig spektakulär. 20 Meter unter der Erde erwartet die Besucher jedoch eine weitläufige Höhlenwelt mit Aufzug, die einen Blick in die Bergbauvergangenheit Montanas erlaubt. Eine Bergbausiedlung und ein Raum mit Steinen und Mineralien bringen den Besuchern diesen einträglichen historischen Industriezweig näher.

Grizzly and Wolf Discovery Center

Hier leben acht Bären und drei Wolfsrudel. Im Discovery Center dreht sich alles um diese beiden großen Tierarten. Besucher erfahren alles über Verhalten und Lebenswandel und noch so einiges mehr. Interaktive Ausstellungen, darunter auch solche mit Raubvögeln, runden das Angebot ab.

Kleinstädte

Montana verfügt nur über wenige größere Städte, dafür jedoch über zahlreiche charmante Kleinstädte, in denen die Uhren noch ganz anders ticken als in dem Rest der Welt. Diese Kleinstädte und Dörfer reichen bis zu der Zeit der ersten Besiedlungen im 19. Jahrhundert zurück.

Westernatmosphäre, Festivals und Rodeos bringen den Besuchern das ursprüngliche Leben in Montana näher. Städte mit 40.000 Einwohnern sind selten und zählen daher schon zu den Großstädten des Bundesstaates. Rund um diese Städte und Dörfer befindet sich eine wunderschöne Naturkulisse von spiegelklaren Seen, Bergen, Flüssen und grünen Tälern.

Flagge von Montana

Montana Flagge
Montana Flagge

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