Brooklyn

Die kleine Schwester von Manhattan

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Brooklyn ist für viele kein bevorzugtes Ziel, wenn es um eine Reise nach New York City geht. Wer in die Stadt, der man nachsagt, sie würde niemals schlafen, reist, denkt an Manhattan, die Fifth Avenue, das Empire State Building, den Times Square und den Central Park.

Kaum ein Feriengast kommt Brooklyn in den Sinn, wenn er einmal in New York angekommen ist. Dabei muss sich Brooklyn nicht verstecken. Es wird Zeit, sich diesen Stadtteil New Yorks einmal näher anzuschauen.

Wissenswertes über Brooklyn

Brooklyn befindet sich im äußersten Westen von Long Island. Die einzige Landesgrenze besteht zu Queens im Nordosten. Im Westen befindet sich Staten Island. Die Brooklyn Bridge verbindet diesen Stadtteil mit Manhattan.

Brooklyn Blick
Brooklyn ist der bevölkerungsreichste Stadtteil New Yorks

Die Nordküste befindet sich am East River, der mittlere Küstenabschnitt geht entlang der Upper New York Bay. Hier findet man auch die Halbinsel Red Hook. Gleich nebenan liegt Governors Island, ein ehemaliges Militärgelände, das heute aufgrund seines parkähnlichen Charakters ein beliebtes Ausflugsziel mit Ausblick auf Manhattan ist. Direkt am Atlantik liegen Coney Island und Jamaica Bay mit vielen kleinen Inseln.

Überdimensionale Wolkenkratzer sucht man hier vergebens. Stadtviertel wie Brooklyn Hights sind geprägt durch die gepflegten, kleinen Reihenhäuser, die bereits im 19. Jahrhundert gebaut wurden. Aufgrund der braunen Ziegel- und Sandsteine werden diese als Brownstones bezeichnet.

Überall in den Straßen Brooklyns treffen Feriengäste auf kleine Läden, Imbissbuden und Restaurants, die nach fremden Welten riechen. Angenehm scharfe Gewürzdüfte hängen in der Luft, bunte Auslagen in diesen Läden preisen die Waren an.

Wer hier einkauft, kommt sich vor wie auf einem Markt im Orient, denn russische, ukrainische und westindische Ladenbesitzer bieten exotische aber wohlschmeckende Lebensmittel an. Inoffizielle Namen wie „Little Odessa“ weisen darauf hin, wer hier wohnt. In diesem Viertel auf Coney Beach haben sich vorzugsweise Einwanderer und deren Nachfahren aus der Ukraine und Russland angesiedelt.

In Williamsburg wohnen chassidische Juden und Orthodoxe, während Flatbush und Crown Hights die Heimat der größten westindischen Gemeinde außerhalb der Karibik geworden ist. Große lateinamerikanische Communities leben in Bushwick und Greenpoint. Dyker Hights ist italienisch geprägt, während sich dunkelhäutige Menschen vorzugsweise in Flatbush und Bedford-Stuyvesand angesiedelt haben.

Stadtteile und Bezirke

Brooklyn teilt sich in zahlreiche Stadtteile unterschiedlicher kultureller und historischer Prägung auf. Downtown Brooklyn mit seinen Verwaltungseinrichtungen und zahlreichen Geschäften ist das drittgrößte Geschäftsviertel New Yorks und kann damit durchaus mit Lower Manhattan und Midtown Manhattan mithalten.

Die bekannteste Einkaufsmeile liegt im südlichen Teil von Downtown. Im Nordwesten zwischen Brooklyn Bridge und Prospect Park befinden sich die charakteristischen Back- und Sandsteinhäuser aus dem 19. Jahrhundert. In dieser Gegend wohnen gut situierte Familien und Singles, die auch gerne nach Brooklyn Hights, Fort Greene und Prospect Hights, Vinegar Hill, Fulton Ferry, Clinton Hill, Cobble Hill und Carroll Gardens ziehen.

Einst hatte das Stadtviertel Dumbo mit dem industriellen Niedergang zu kämpfen. Diese Abkürzung steht für „Down under the Manhattan Bridge Overpass“. Ehemalige Fabrikgebäude verzeichneten über einen langen Zeitraum Leerstand und drohten zu zerfallen. Um den kompletten Zerfall dieses Bezirks zu vermeiden, entwickelte die Stadtverwaltung ein cleveres Konzept. Die ehemaligen Fabrikgebäude rund um die Manhattan Bridge wurden zu Wohnungen, Lofts und Geschäftsräumen umgewandelt. Schon bald siedelten sich direkt an der Brücke mit Panoramablick auf Manhattan zahlreiche Menschen unterschiedlicher Schichten an.

Weiter nördlich befinden sich die traditionellen Arbeiterviertel entlang des East Rivers. Hierzu gehören die Hafenanainer-Viertel Williamsburg, Greenpoint, Red Hook uns Sunset Park. Als sicherheitstechnisch problematisch und sozial schwach gelten die Stadtteile im Osten Brooklyns.

East New York an der Jamaica Bay ist das größte Stadtviertel Brooklyns. Geprägt ist diese Gegend durch die schnell hochgezogenen Trabanten-Siedlungen für Sozialschwache. Entsprechend hoch ist der Anteil an Afroamerikanern und Einwanderern aus Lateinamerika und der Karibik.

Berühmteste Sehenswürdigkeiten von Brooklyn

Geführte Touren durch Brooklyn

Wer diesen charmanten Stadtteil kennen lernen möchte, ohne etwas zu versäumen, sollte an einer der geführten Touren teilnehmen. Sportliche Besucher nehmen an einer Fahrradtour teil, wer es etwas bequemer mag, nimmt den Bus. Ein tolles Erlebnis für die ganze Familie ist die „New York Pizzatour“ nach Brooklyn und Coney Island. Ein beeindruckendes Erlebnis ist die Brooklyn Gospel Tour.

Brooklyn Bridge

Ein weltbekanntes Wahrzeichen ist die Brooklyn Bridge, ein architektonisches Meisterwerk. Diese beeindruckende Hängebrücke überqueren jeden Tag tausende Autos, Fußgänger und Fahrradfahrer. Von hier aus gelangt man von Brooklyn nach Manhattan.

Brooklyn Bridge
Die Brooklyn Bridge ist wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit Brooklyns

Ein Spaziergang über diese weitläufige Brücke sollte sich niemand entgehen lassen. In diesen windigen Höhen bietet sich ein fantastischer Rundumblick auf New York City.

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Brooklyn Bridge Park

Ein gelungener Mix aus moderner Stadtarchitektur und Grünflächen direkt am Wasser bietet Brooklyn Bridge Park. Dieser weitläufige Park befindet sich direkt am Ufer des East Rivers. Es handelt sich um eine Parkanlage mit hochwertigen Sportmöglichkeiten, die sich auf sechs Pieranlagen dieses ehemaligen Hafengebietes verteilt. Im Hintergrund befinden sich teure Town- und –Bürohäuser und die Skyline Manhattans.

Prospect Park

Der weitläufige und architektonisch schön gestaltete Prospect Park muss sich vor dem Central Park nicht verstecken. Weitläufige Grünflächen laden ein zum Picknick, gut ausgebaute Wege locken aktive Besucher zum Laufen ein. Kleine Sehenswürdigkeiten wie der Prospect Zoo, die Litchfeld Villa und das Boathouse sind kurzweilige Besichtigungen.

Brooklyn Botanic Garden

Der botanische Garten in Brooklyn direkt am Prospect Park ist ein magischer grüner Ort mitten in der Großstadt. Der 1910 gegründete botanische Garten besteht aus verschiedenen Gartenanlagen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Auf der Kirschpromenade (Cherry Promenade) blühen 200 Kirschbäume. Unweit von dieser Promenade befindet sich der erste japanische Garten, der je in einem amerikanischen Park angelegt wurde. Ein japanischer Tempel, ein Koiteich und ein Shinto-Schrein mit Bonai-Bepflanzung komplettieren das Bild.

Botanischer Garten Brooklyn
Der Botanische Garten in Brooklyn wurde 1910 gegründet

Im Cranforder Rosengarten blühen 1.400 unterschiedliche Rosenarten. Es gibt auch einen Kindergarten, in dem die kleinen Besucher viel über die Pflanzenwelt lernen. Ein Duftgarten wurde eigens für sehbehinderte Besucher angelegt.

Coney Island

An die Südspitze Brooklyns reisen New Yorker, die dem Großstadttrubel entgehen möchten. Mit einem weitläufigen Strand und dem Vergnügungspark Luna Park ist Coney Island ein empfehlenswertes Ausflugsziel für Familien mit kleinen Kindern. Zahlreiche Fahrgeschäfte und mehrere Achterbahnen sorgen für viel Vergnügen.

Strand von Coney Island
Der Strand von Coney Island mit Blick auf den Vergnügungspark

Dumbo

Von diesem Stadtviertel aus bekommen Feriengäste eines der beliebtesten Fotomotive überhaupt vor die Linse. Am Ende der Main Street/Ecke Water Street ragt majestätisch die Manhattan Bridge aus den Straßenschluchten empor. Hier findet jeden Sonntag ein großer Flohmarkt statt.

Williamsburg

Dieses Stadtviertel ist durch eine hippe Künstlerszene geprägt. Hier gibt es zahlreiche Aktivitäten, um sich die Zeit zu vertreiben. Der Dominopark lädt ein zum Entspannen, im Hintergrund befindet sich das Gebäude einer ehemaligen Zuckerfabrik, die zu den größten weltweit gehörte.

Am Samstag sollte ein Besuch des großen Smorgasburg Food Market auf dem Programm stehen. Mehr als 100 Trucks und Stände servieren leckeres Essen. An diesem Tag steht auch ein Besuch auf dem Design-Flohmarkt Artists and Fleas auf dem Programm. Hier werden Kunst, Vintage-Kleidung und Vintage- und Antik-Gegenstände von lokalen Designern und Künstlern feilgeboten.

Bushwick

Ein weiteres trendiges Viertel ist Bushwick, ein durch Künstler, Streetartists und gute Gastronomie geprägtes Stadtviertel.

Mainstreet und Pebble Beach

Von diesen beiden Orten aus bietet sich ein unverstellter Ausblick auf den East River, die Brooklyn Bridge und die Skyline Manhattans.

Jane‘s Carousel

Ein beliebtes Fotomotiv ist dieses reich verzierte und liebevoll restaurierte Karussell direkt vor der Brooklyn Bridge, das täglich in Betrieb ist.

New York Transit Museum

Die New Yorker U-Bahn hat in Brooklyn ihr eigenes Museum. Wer mehr über dieses viel genutzte Transportmittel erfahren möchte, ist an diesem Ort genau richtig. Das Shake Shak ist nur ein Häuserblock entfernt. Man sagt, dass es hier die besten Burger New Yorks gibt.

Brooklyns Children’s Museum

Bekanntlich ist es ja nicht leicht, Kinder für einen Besuch im Museum zu begeistern. Das wird sich mit diesem extra auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichteten Museum ändern. Es gibt einen großen interaktiven Spielbereich, der die Kleinen zum Mitmachen einlädt. Alle Exponate werden zudem kindgerecht erklärt.

Brooklyn Museum

In diesem zweitgrößten Museum New Yorks können die Besucher 1,5 Millionen Kunstwerke bestaunen und gleichzeitig eine Reise um die Welt unternehmen. Die Exponate kommen aus dem Nahen Osten, Ägypten, aus weiteren afrikanischen Ländern, aus Europa und von den Pazifischen Inseln.

Brooklyn Museum
Das Brooklyn Museum ist das zweitgrößte Museum in New York

Die Geschichte Brooklyns

Mit 2,63 Millionen Einwohnern ist Brooklyn der bevölkerungsreichste Stadtteil New Yorks. Mit seiner multikulturellen Bevölkerung spiegelt Brooklyn alle Einwanderungswellen New Yorks wider.

Das im Gebiet Kings Country gelegene Brooklyn zählte im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert gerade mal 6.000 Einwohner. 1834 wurde Brooklyn das Stadtrecht verliehen. Nach einer Volksabstimmung 1898 wurde die selbständige Stadt ein Teil New York Citys. Von da an wuchs die Bevölkerung explosionsartig, denn bereits in den 1930er-Jahren waren hier 2,5 Millionen Menschen zuhause.

Brooklyn New York
In den 1930er Jahren waren 2,5 Millionen Menschen in Brooklyn zu Hause

Als erste Siedler ließen sich hier Niederländer und Briten nieder, gefolgt von Italienern, Deutschen und ehemaligen Sklaven aus den Südstaaten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im Verlaufe des 20. Jahrhunderts verzeichnete Brooklyn einen großen Zuzug von Iren, Polen, Russen und Lateinamerikanern.

Die Niederländer waren die ersten Europäer, die sich auf dem Gebiet von Long Island niederließen und die ersten Siedlungen gründeten. Schnell machten sich jedoch auch die Briten in dieser Gegend breit und übernahmen schon bald die politische und wirtschaftliche Macht.

Nach dem Unabhängigkeitskrieg ging die politische Macht von den Briten auf die Amerikaner über und ein rasches Wachstum von Stadt und Bevölkerung setzte ein. Mit Einrichtung der Dampfschiff-Fährbindung und dem Bau der Eisenbahn wurden nach und nach alle Viertel innerhalb Brooklyns erschlossen, wobei auch die einsetzende Industrialisierung eine wichtige Rolle spielte.

Die Verdichtungsprozesse setzten sich im 20. Jahrhundert fort. Floyd Bennett Field war der erste New Yorker Flughafen auf dem Gebiet von Brooklyn. Dominierende Branchen sind die Schifffahrt und Industrie.

Die ersten vier Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren von Umorientierung und Niedergang geprägt. Die für Brooklyn so wichtigen Hafen- und Werftanlagen wanderten ins benachbarte New Jersey ab. Nachdem viele Fabriken ihre Tore schlossen hatten, hinterließen sie einen großen Leerstand. Damit einhergehend hatte Brooklyn mit einem Bevölkerungsrückgang zu kämpfen, der erst mit Aufwertungsmaßnahmen des Stadtviertels gestoppt werden konnte.

Ist Brooklyn gefährlich?

Die aufgewerteten Stadtviertel rund um Prospect Park und die Brooklyn Bridge sind genauso sicher als würde man sich in Manhattan bewegen. Allgemein hat sich die Sicherheit durch verschiedene neue Konzepte in den letzten Jahren in ganz New York deutlich verbessert. In den wohlhabenden nordwestlichen Vierteln können sich Einwohner und Feriengäste ohne Bedenken frei bewegen.

Als No-Go-Area gilt dagegen das sozial schwache Viertel East New York, wo eine hohe Kriminalität und Straßengangs präsent sind. Auch die angrenzenden Arbeiterviertel sollten nicht unbedingt bei Nacht auf dem Sightseeing-Programm stehen.

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