Washington

Washington – der immergrüne Bundesstaat

Washington State Mount St. Helens
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Washington, der immergrüne Staat mit mehr als fünfzig Prozent Waldbestand ist ein Landstrich, der mit vielseitigen Landschaften lockt. Hier können Besucher an einem Tag durch einen gemäßigten Regenwald streifen, durch hohe Vulkanbergwelten wandern sowie Halbwüsten und grüne, landwirtschaftlich genutzte Täler und Flusslandschaften erkunden. Positiv abgerundet wird dieses Bild durch Metropolregionen wie Seattle und Tacoma.

Washington im äußersten Nordwesten der USA

Der Bundesstaat Washington ist nicht zu verwechseln mit der Hauptstadt Washington D.C., denn er liegt nicht an der Ostküste, sondern an der Westküste, genauer gesagt, an der Pazifikküste im äußersten Nordwesten. Im Norden grenzt Washington an die kanadische Provinz British Columbia, im Süden und Osten an Oregon beziehungsweise Idaho. Benannt wurde dieser Staat nach dem noch heute verehrten ersten Präsidenten der USA, George Washington.

Washington State: Fakten

  • Fläche: 184.665 qkm
  • Einwohner: 6.724.540
  • Abkürzung: WA
  • Hauptstadt: Olympia
  • Ortszeit: UTC -8
  • Spitzname: Evergreen State

Der Evergreen State

Aufgrund der zahlreichen Nadelbäume und großen Waldbestände trägt Washington den Beinamen „Evergreen State“, der immergrüne Staat. Im Größenranking sämtlicher Bundesstaaten verzeichnet dieser Landesteil den 19. Platz. Mit einer Einwohnerzahl von etwas mehr als 6,7 Millionen Menschen rückt er dagegen auf Platz 13 auf. Washington ist größtenteils ländlich geprägt, die Lebensqualität jedoch vergleichsweise hoch.

Wassersport Washington State
Die Flusslandschaften eignen sich perfekt für Wassersportarten

Dieser Landstrich ist ein beliebtes Ziel von Touristen, denn hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einen aktiven Urlaub mit Wandern, Angeln, Fahrrad fahren, Kanu- und Boottouren, Klettern und Tauchen zu verbringen. Wer dagegen den lieben Gott einen guten Mann sein und einfach ein bisschen faulenzen möchte, verbringt erholsame Tage am Strand.

Die Pazifikküste ist bekannt für ihre besonderen Strände sowie die herrlichen Sonnenauf- und Sonnenuntergänge. Die vielseitige Flora und Fauna lässt sich hervorragend in den drei Nationalparks erkunden.

Die Geschichte und Wirtschaft des immergrünen Staates

1889 wurde dieser Landstrich nach dem ersten Präsidenten der USA, George Washington, benannt und als 42. Staat in die Staatenunion aufgenommen. Diese Aufnahme in die Vereinigten Staaten von Amerika wurde 100 Jahre nach der Gründung selbiger Staatenunion vollzogen. Zu diesem Zeitpunkt wurde Olympia als Hauptstadt bestimmt und die verschiedenen Countys als Verwaltungseinheiten gegründet.

Was den Umgang mit den Ureinwohnern betrifft, bekleckerte sich Washington jedoch nicht gerade mit Ruhm, denn die meisten Indianer wurden gegen ihren Willen in Reservate zurückgedrängt und Kriege gegen diejenigen geführt, die sich dem Willen der weißen Mehrheit nicht beugten. Auf diese Weise entfachte die Regionalregierung mehrere Kriege. Allerdings steht Washington in dieser Tradition der Indianerkriege nicht alleine da.

Neben dem Goldboom florierte hier ein weiterer natürlicher Zweig, die Holzindustrie. Beide Rohstoffe waren jedoch schon immer in nur begrenzter Menge vorhanden und so stieß dieser Bereich in Washington schon bald an seine Grenzen. Die Menschen konzentrierten sich auf andere Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und verteilten sich auf das ganze Land, auch auf vorher weniger populäre Teile.

Schon Mitte des 19. Jahrhunderts, mit Einsetzen des Industriezeitalters und der Eisenbahn, wurde Seattle zur wichtigsten Stadt dieses Bundesstaates. Seattle liegt direkt an der Pazifikküste, wie auch ein großer Teil des übrigen Bundesstaates. Bedingt durch seine geografische Lage und die Nähe zum Pazifik und den Pazifikstaaten profitierte Washington von der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung in dieser Region, in der es neben den beiden Weltkriegen auch zahlreiche weitere bewaffnete und politische Konflikte gab. In dieser Hinsicht erlangte Washington strategische Bedeutung für die Flotte und Luftwaffe.

Rund um diese Entwicklung entstanden eine bedeutende Rüstungsindustrie und ein Kernkraftwerk. Auch die Informationstechnologie entdeckte diesen nordwestlichen Staat am Pazifik für sich. Aufgrund der vielseitigen Landschaft entwickelte sich die Tourismusindustrie ganz von alleine.

Wichtige Wirtschaftszweige sind die Aluminium- und Kupfergewinnung, die Holz- und Papierindustrie, der Maschinen- und Schiffsbau, die chemische Industrie, ein Kernversuchszentrum, die Wasserkraftgewinnung sowie der Lachsfang und die Lachszucht. Auch die landwirtschaftliche Nutzung ist erfolgreich.

Die heimliche Hauptstadt Seattle

Seattle ist einer der wichtigsten internationalen Seehäfen der USA, denn von hier aus starten Kreuzfahrtschiffe nach Alaska und zu den Pazifikstaaten wie Hawaii. Gleichzeitig ist diese Stadt ein direkter Seeverbindungsweg zur asiatischen Wirtschaft. Ein internationaler Flughafen rundet dieses Bild ab. Das Markenzeichen dieser Stadt ist die internationale und junge Ausrichtung. Nicht nur Studenten gehen bei Starbucks ein und aus, auch junge Familien siedeln sich hier gerne an.

Skyline von Seattle
Die Skyline von Seattle

Die Atmosphäre der Stadt ist weltoffen, Rassismus ist kaum ein Thema. Ein gut aufgestelltes Angebot an Gastronomie und schicken Cafés begeistert Einwohner und Besucher. Ein berühmter Sohn der Stadt ist der 1970 verstorbene Musiker Jimi Hendrix, dessen Grab noch heute Pilgerstätte für zahlreiche Fans ist.

Die Ehre der Hauptstadt gebührt dem wesentlich kleineren und beschaulicheren Olympia, in dem gerade einmal 46.000 Einwohner ihre Heimat gefunden haben. Für USA-Verhältnisse handelt es sich fast schon um ein Dorf, zumindest jedoch um eine Kleinstadt. Diese kleine Stadt hat jedoch einen außergewöhnlichen Innenstadtkern zu bieten, der als historisches Denkmal wahrgenommen wird.

Eine hochwertige Gastronomieszene zieht viele Menschen an, als besonders gilt hier die Austernzucht. Das Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Meer ist entsprechend groß und vielseitig.

Geografische Besonderheiten

Geografisch ist Washington durch die Cascade Range, einer durch Vulkane geprägten Bergkette, die den Staat von Norden nach Süden durchzieht. Die höchsten Vulkane dieser Region sind Mount Rainer, Mount Adams, Mount Baker, Glacier Peak und Mount St. Helens. Diese Vulkane sind mehr als 3.000 Meter hoch. Mount Rainer erreicht eine Höhe von mehr als 4.000 Metern und ist damit der höchste dieser Vulkanberge.

Mount Rainer in Washington State
Mount Rainer in Washington State

Von der Stadt Tacoma aus bietet sich ein unvergesslicher Panoramablick auf diesen Berg. Weltweite Aufmerksamkeit erreichte der Ausbruch des Mount St. Helens 1980, dem trotz Vorwarnungen und Sicherheitsmaßnahmen 57 Menschen zum Opfer fielen.

Der Hauptfluss Columbia verläuft an der südlichen Grenze zu Oregon. Die natürliche Grenze zu Idaho bildet der Snake River. Neben diesen beiden natürlichen Landesgrenzen gibt es zahlreiche weitere kleine und große Flüsse, die alle in den Pazifischen Ozean entwässern. Die Schönheit dieses Landesteils ist auch auf den starken Kontrast zwischen den waldbedeckten Bergregionen und den weitläufigen Küstengebieten entlang des Pazifiks zurückzuführen.

52 Prozent von Washington sind mit Nadelwäldern bedeckt, hauptsächlich Koniferen und Zedern. Die Hochwälder der Olympic-Halbinsel gehören zu den regenreichsten ihrer Art weltweit. Im Osten des Kaskadengebirges befinden sich Halbwüsten mit spärlicher Vegetation. Die geografische Lage wird nicht nur durch die Vulkankette der Kaskaden geprägt, sondern auch durch den Pudget Sound, eine weit verzweigte Bucht im Meer, die ebenso weit in das Land hineinreicht. Diese Bucht mit zahlreichen kleinen Inseln ist über eine Meeresstraße direkt mit dem Pazifischen Ozean verbunden.

Karte von Washington

Washington Karte
Karte von Washington | © nationalmap.gov

Unterschiedliche Klimabedingungen in Washington

Durch die vielseitigen Landschaften ändert sich das Klima von Ost nach West. Im Westen herrscht ein mediterranes, im Osten dagegen ein trockenes Klima, da die Bergkette der Kaskaden die feuchte Luft des Pazifiks abhält. Daher fällt in dieser Region auch weniger Niederschlag als in den anderen Landesteilen. Die Küstenabschnitte entlang des Pazifiks werden durch die Wetterbedingungen dieses Ozeans beeinflusst. Hier herrscht oft angenehmes, aber nicht zu warmes Standwetter.

Während die Temperaturen in der Bergregion kühler sind und im Winter auch mal Schnee fällt, kennt man diese Wetterbedingungen in den Küstengebieten nicht. In den Frühjahrs- und Sommermonaten erreicht das Thermometer angenehme Temperarturen zwischen 18 und 26 Grad. In den Herbst- und Wintermonaten betragen die Temperaturen zwischen 2 und 9 Grad, minimale Temperaturen bewegen sich bei minus fünf Grad.

Klimatabelle

Temperatur °CNiederschlagrelative
Feuchte
max. Ømin. ØmmTage
Jan6,9-0,22041787
Feb9,70,41471584
Mär12,20,91261579
Apr14,92,3841275
Mai18,5553971
Jun21,6841671
Jul24,79,621470
Aug25,19,733472
Sep21,77,157777
Okt15,83,81101184
Nov101,72051788
Dez6,80,12061889
Jahr15,74128713579

Aktuelles Wetter

Washington - 26 April

Leichter Regen

  • Sa

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  • Mo

  • Di

Hinweis: Für die hier zur Verfügung gestellten Klima und Wetterdaten kann USA-Info.net keine Gewähr geben.

Gute Lebensbedingungen in Washington: Bevölkerungsentwicklung

Washington zählt etwas mehr als 6,7 Millionen Einwohner. Da dieser Bundesstaat zu den wohlhabendsten der USA gehört und die Lebensqualität vergleichsweise hoch ist, entwickelte sich die Bevölkerung seit Mitte des 19. Jahrhunderts stets gleichbleibend gut. Im Jahr 1850 lebten hier gerade einmal 1.201 Menschen, zehn Jahre später bereits 11.594, was einem Bevölkerungswachstum von mehr als 800 Prozent entsprach. Grund für diese hohe Zuzugsrate waren die ersten Goldfunde und die positive Entwicklung der Holzindustrie.

Bis zum Jahr 1890 konnte sich Washington über ähnlich positive Entwicklungen freuen, die Zuzugsraten bewegten sich in dieser Zeit zwischen 106 und 375 Prozent. Danach gab es zwar keine aufsehenerregenden Ausreißer mehr, die Bevölkerungsentwicklung blieb jedoch konstant zwischen 11 und 21 Prozent. Einziger Ausreißer war das Jahr 1910 mit mehr als 120 Prozent, eine Zahl, die vermutlich der anhaltend guten Wirtschaftsentwicklung in der Hochzeit der Industrieentwicklung zu verdanken ist.

18 Prozent der Einwohner sind deutscher Abstammung, es folgen Amerikaner irischer, englischer, lateinamerikanischer und asiatischer Abstammung. Afroamerikaner sind mit etwas mehr als vier Prozent in vergleichsweise geringer Anzahl vertreten. Indianer bilden mit weniger als ein Prozent eine Minderheit. Die Bevölkerung ist ungleich zwischen Stadt und Land verteilt.

Die meisten Einwohner verteilen sich auf die Gegend des Pudget Sound und Seattle. Weitere Metropolregionen sind Tacoma, Bellevue, Everett, Kent und Renton. Diese Städte verzeichnen zwischen 198.000 und 90.000 Einwohnern. Interessant ist, dass die Hauptstadt Olympia nicht zu den Metropolregionen gehört, denn hier leben nur etwas mehr als 46.000 Einwohner.

Unvergessliche Sehenswürdigkeiten in Washington

Nationalparks

Zu den spektakulären Sehenswürdigkeiten gehört die Kaskaden-Bergkette mit den hohen Vulkanbergen St. Rainer, Mount St. Helens und weiteren größeren und kleinen Vulkanen. Mount Rainer ist der höchste der Vulkanberge mit einem eigenen Nationalpark.

Washington State Mount St. Helens
Washington State Mount St. Helens

Der North Cascades Nationalpark liegt an der Grenze zu Kanada und umfasst mehrere Erholungsgebiete von nationaler Bedeutung. Besonders zu erwähnen sind die Hochlagen Skagit River, Pelton Peak, Yawning Glacier und Magic Mountain. Das Besondere an diesem Nationalpark ist, dass er weitgehend unerschlossen ist und damit seinen besonderen Reiz ausübt. Allerdings ist er deshalb für unerfahrene Wanderer in Hochlagen auch nicht ganz ungefährlich. Nur etwa 20.000 Besucher pro Jahr verirren sich hierhin.

Der älteste Park ist der 1888 gegründete Olympic National Park im äußersten Westen. Dieser liegt auf der gleichnamigen Halbinsel und ist beliebt wegen seiner Wanderwege entlang der Küste und die gemäßigten Regenwälder.

Weinanbau

Insgesamt 13 Regionen mit einem vielseitigen Weinanbau verteilen sich über Washington. 900 Weingüter laden ein zur Weinprobe und zu interessanten Führungen.

Seattle

Seattle ist die heimliche Hauptstadt dieses Bundesstaates. Sie ist nicht nur Tor zur Pazifikregion, sondern auch zu den majestätischen Vulkan-Bergketten und weitläufigen Küstenlandschaften direkt am Pazifik. Gleichzeitig ist Seattle die Kaffeehauptstadt, denn die Cafédichte ist hier im Vergleich zum Rest des Landes deutlich größer. Hier eröffnete Starbucks 1971 die erste Filiale.

Die reichhaltigen und fruchtbaren Täler und landwirtschaftlichen Betriebe in dieser Metropolregion sorgen für eine florierende Gastro-Szene. Auch die vielseitige Musikszene kann sich sehen lassen. Ein bekanntes Wahrzeichen ist die Space Needle in Form einer fliegenden Untertasse mit einer Höhe von 174 Metern, von der aus sich ein toller Rundumblick auf die Stadt und Umgebung bietet. Ein Anziehungspunkt ist das Drehrestaurant SkyCity.

Blick auf die Space Needle in Seattle
Blick auf die Space Needle in Seattle

Ein weiterer Hot Spot ist der Pike Place Market, ein lebhafter Markt, auf dem Besucher von Blumen bis Wein alles bekommen. Eine besonders heitere Szene bieten die fliegenden Fische, die Händler ihren Mitarbeitern zuwerfen, um Zeit beim Verkauf zu sparen.

Palouse Falls

Im Palouse Falls State Park befindet sich der offizielle Wasserfall des Bundesstaates Washington, der über zahlreiche Wanderwege zugänglich ist. Besonders schön ist die Atmosphäre am Abend im Licht der untergehenden Sonne.

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