Sioux Indianer

Das Leben der Sioux in den USA

Sioux Indianer auf der Jagd mit Pferden.
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Bevor Europäer den amerikanischen Kontinent besiedelten, wurde er von zahlreichen Völkern bewohnt. Die als Indianer bezeichnete Völkergruppe ist heutzutage noch in kleinem Ausmaß vorhanden. Eine der bekanntesten Gruppen an nordamerikanischen Indianervölkern sind die Sioux. Ihre Geschichte zeigt sich in vielen Teilen der USA. Bis heute leben Nachkommen der Sioux Indianer in den Vereinigten Staaten und bewahren ihre traditionsreiche Kultur.

Die Geschichte der Sioux

Die historisch belegte Geschichte der Sioux, welche sich in Lakota, westliche Dakota und östliche Dakota gliedern, reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Tatsächlich lebten die amerikanischen Ureinwohner seit Jahrhunderten am nordamerikanischen Kontinent. 1642 beschrieb Jerome Lalemant als erste Person das Volk der Sioux. Die Völkergruppe betrieb damals Ackerbau und kultivierte Tabak und Mais am Oberen See. Bei den Sioux handelte es sich nicht um Nomaden. Die Dörfer waren stets gut befestigt. Hierbei standen sie im ständigen Krieg mit den Illinois und den Cree.

Erst mit 1661 trafen die ersten Europäer tatsächlich auf die Sioux. Dabei besuchten Pierre Radisson und Medart Chouart den Stamm der Ottawa. Zu diesem Zeitpunkt waren auch die Sioux anwesend. Noch vor 1800 stand der Stamm auf dem Höhepunkt seiner Macht. In ihrem Besitz befanden sich sogar Pferde. Bis 1794 konnten sie ebenso mit Gewehren umgehen und waren wegen ihnen gefürchtet.

Sioux Indianer Häuptling
Sioux Indianer Häuptling mit traditioneller Kleidung

1823 wurde das bis heute das als einziges, existierende Wörterbuch der Sprache der Sioux veröffentlicht, welche die Stammessprache ins Englische übersetzt. Verfasst wurde das Wörterbuch von Giacomo Beltrami, einem italienischen Forschungsreisenden. Dieser lebte ab 1823 für einige Monate bei den Sioux. Das Buch kam 1824 unter dem Titel „Le découverte des sources du Mississipi“ heraus. Neben der Sprache enthält es gleichfalls die Kultur und die Bräuche des Volkes.

Mitte des 19. Jahrhunderts rückten die weißen Siedler aus Europa immer weiter westlich des Mississipis vor. Die Sioux galten dabei als die entschiedensten Gegner aller Great Plain-Stämme von ihnen. 1851 wurde als Folge der erste Vertrag von Fort Laramie abgeschlossen. Der Vertrag wurde mit den Sioux, Cheyenne, Shoshone, Arapaho sowie anderen westlichen Stämmen geschlossen. Hierbei wurde versucht, mit dem Vertrag den erwartenden Problemen mit den Ureinwohnern zuvorzukommen. Die Grenzen für jeden ansässigen Stamm wurden im Vertrag festgelegt. Das Gebiet umfasste die gesamten nördlichen Großen Ebene sowie die Lage der Forts und Trails.

Zwischen den Jahren 1851 und 1859 beschlossen die Dakota, eine Gruppe der Sioux, ihr Land im Raum Minnesota aufzugeben. Ihnen wurde ein Reservat zugewiesen, in welchem sie sesshaft wurden. In ihrem neuen Lebensraum sollten die Dakota Landwirtschaft betreiben. 1862 jedoch fand ein blutiger Aufstand der Dakota statt, da die weißen Siedlungsgrenzen immer weiter vorrückten und die Weißen Vertragsbrüche begannen. Dennoch erfuhren die Dakota eine Niederlage und wurden zwangsweise in Reservationen in Nebraska und South Dakota untergebracht.

Es folgten weitere Aufstände und Schlachten, welche vor allem mit dem auftretenden Goldrausch Mitte des 19. Jahrhunderts zusammenhingen. Es entbrannte ein Krieg, wobei Opfer auf der Seite der Sioux sowie der weißen Siedler zu verzeichnen waren. Die Sioux unterlagen dabei den Weißen und mussten in ihre Reservationen zurückkehren. Häuptling Crazy Horse weigerte sich dennoch, sich mit seinem hungernden Volk in Reservation zu begeben. Es traten unbegründete Gerüchte auf, woraufhin Crazy Horse verhaftet wurde. Bei seiner Verhaftung wurde er schwer verletzt und verstarb noch in derselben Nacht.

Sitting Bull, ein weiterer Häuptling, hingegen überschritt mit seinem Stamm im November 1876 die Grenze zu Kanada. Dort suchte das Volk um Asyl bzw. um ein Reservat an. Obwohl Kanada das Gesuch anerkannte, nahm der politische Druck seitens der Vereinigten Staaten zu. Ab 1880 versuchte Kanada, die Lakota zu vertreiben. Im Juli 1881 musste Sitting Bull aufgrund einer anhaltenden Nahrungsknappheit schließlich in die USA zurückkehren und dort kapitulieren.

Zwischen 1890 und 1891 fand die religiöse Geistertanz-Bewegung mehr Anhänger. Die Bewegung sah die Ankunft eines Messias vor, welcher dafür sorgen sollte, dass die Sioux wieder zu ihrem alten nomadischen Jagdleben zurückkehren konnten. Ebenso wurde die Wiedervereinigung mit den Toten gepredigt. Die Sioux litten in diesem Zeitraum besonders hart unter dem mit Einschränkungen versehenen Leben in Reservation, wodurch die Bewegung beim Volk ihr Zentrum hatte. Die Regierung der Vereinigten Staaten sah die Bewegung aber als Störfaktor für den Frieden an. Als Folge wurde der Rädelsführer Sitting Bull verhaftet und 1890 in der Schutzhaft von der Indianerpolizei erschossen.

Nur wenig später sorgte das berühmte Massaker von Wounded Knee, dass im Dezember 1890 letztendlich ein Schlussstrich unter den Widerstand der Sioux gezogen werden konnte. Das Massaker sah zahlreiche Opfer unter den Frauen, Männern und Kindern der Sioux vor. Da der Widerstand gegen die weiße Vorherrschaft weiterhin zwecklos war, mussten die Sioux noch immer unter der weißen Regierung leben. 1894 wurde der Film „Sioux Ghost Dance“ veröffentlicht, welcher das religiöse Ritual des Geistertanzes des Stammes zeigte.

Der Sioux und der Büffel

Das Volk der Sioux galt ursprünglich als Ackerbauer. Nur gelegentlich betrieben sie die Bisonjagd. Ab 1700 übernahmen sie aber Pferde, welche von den Spaniern eingeführt wurde. Dank der Pferde waren sie in der Lage, die Bisonjagd besser zu betreiben. Als Folge wurden sie nomadische Bisonjäger. Gejagt wurde ausschließlich von Männern.

Die Jagd der Bison veränderte sich mit den Pferden wesentlich. Die frühen, unberittenen Sioux versetzten die Tiere zunächst in Panik und zwangen sie in eine V-Form. Dann trieben sie die Bisons zu einer Klippe. Dort stürzten sie in die Tiefe. Mit dieser Methode starben jährlich Tausende Tiere. Als Folge konnte nicht das gesamte Fleisch verbraucht werden.

Sioux Indianer auf der Jagd mit Pferden
Sioux Indianer auf der Jagd mit Pferden.

Mit der Ankunft der Pferde gelang es den Sioux, die Jagd zu kultivieren. Der Jagderfolg war entscheidet abhängig von der Qualität der Pferde. Das eingesetzte Tier musste dabei ausdauernd sein, da selbst tödlich getroffene Tiere noch weit laufen konnten. Ebenso mussten die Tiere Mut und Geschick besitzen, damit sie den Tieren und ihren spitzen Hörnern ausweichen konnten. Ausgewählte Tiere galten als Familienschatz und waren wohl behütet.

Obwohl er gejagt wurde, war der Bison ein heiliges Tier für die Sioux. Er versorgte den Stamm mit wichtigen Ressourcen, welche ihnen das Überleben in der Hochebene ermöglichte. Neben Nahrung wurden aus den Rohstoffen des Bisons Unterkünfte und Kleidung gewonnen. Auch Verbandmaterial, Haushaltsgegenstände und Spielzeug wurde aus den Überresten von Bisons hergestellt.

Das Massaker am Wounded Knee

Die Geschichte der Sioux lässt sich nicht ohne das Massaker am Wounded Knee erzählen. Bei Wounded Knee handelt es sich um eine Ortschaft in South Dakota, welche in der Pine Ridge Reservation liegt. Das Reservat wird bis heute bewohnt, wobei rund 328 Einwohner auf 2,8 km² leben.

Das Massaker am Wounded Knee ereignete sich am 29. Dezember 1890. An diesem Tag töteten mehrere Soldaten des 7. US-Kavallerieregiments zahlreiche Mitglieder der Minneconiou-Lakota-Sioux-Indianer. Unter den Opfern waren Männer, Frauen sowie Kinder des Stammes. Als Folge brach der letzte Widerstand des Stammes gegen die Weißen zusammen. Vor dem Massaker trat die „Ghost Dance“-Bewegung auf, welche sich an alle Indianerstämme richtete.

Obwohl dem Massaker zahlreiche Personen zum Opfer fielen, galt der ursprüngliche Plan nicht der Ermordung der Stammesmitglieder. Colonel James William Forsyth wurde der Befehl erteilt, den Stamm in ein Militärlager in Omaha unterzubringen. Damit die Deponierung der Sioux problemlos stattfinden konnte, mussten diese alle Feuerwaffen aushändigen. Die Soldaten waren allerdings unzufrieden mit der Anzahl an freiwillig abgegebenen Waffen. Schließlich begannen sie, die Zelte der Sioux zu durchsuchen.

Forssyth zeigte sich mit dem Ergebnis der Durchsuchung immer noch nicht zufrieden. Er ordnete eine Leibesvisitation der Indianer an. Alle Mitglieder bis auf den Medizinmann Yellowbird ließen die Durchsuchung über sich ergeben. Yellowbird hingegen protestierte heftig und tanzte sogar einige Schritte des Geistertanzes. Die US-Soldaten waren daraufhin alarmiert und suchten weiter. Beim Stammesmitglied Black Coyote wurden sie letztendlich fündig. Dieser versteckte eine neue Winchester, ein Gewehr, unter seiner Kleidung. Da er für das Gewehr viel Geld bezahlt hatte, weigerte er sich, es abzugeben. Die US-Soldaten wollten ihm als Folge das Gewehr endgültig abnehmen.

Beim Gerangel löste sich aber ein Schuss Die US-Soldaten sahen dies als Grund an, los zu feuern. Unter anderem verwendeten sie 42-mm-Hotchkiss-Gebirgskanonen, welche sie auf Anhöhen positioniert hatten. Die verschossenen Granaten töteten schließlich zahlreiche Indianer mitunter Häuptling Spotted Elk. Unter den Opfern waren zugleich 25 Kavalleristen. Viele von ihnen wurden durch die eigenen Granaten umgebracht. Forsyth jedoch wurde von jeder Schuld freigesprochen.

Kultur und Lebensweise der Sioux

Die kulturellen Merkmale der Sioux waren jenen der anderen Plainsindianern ähnlich. Der Stamm lebte in Tipis, wobei die Aufenthaltsdauer je nach Gruppe variierte. Während die Lakota ganzjährig in ihnen umherzogen, zogen die Dakota nur im Winter und Sommer während der Jagd in herum. Die Männer der Sioux konnten sich durch mutige Taten im Krieg und bei Jagd Ansehen erkämpfen. Auch Großzügigkeit und Weisheit waren bei ihnen hoch angesehen. Erbeuteten die Männer bei Überfällen auf Feine Skalps und Pferde, galt dies als Beweis für Geschick, Mut und Tapferkeit.

Kriegsführung und übernatürliche Dinge standen bei den Sioux in einer engen Verbindung. Die Sioux nahmen dabei in mystischen Visionen verschiedenste Symbole, Gestalten und Muster wahr. Diese malten sie auf ihre Schilde, Tipis und Pferde. Bei Feierlichkeiten und Kriegszüge wurden die Bilder sogar ins Gesicht gemalt. Dies sollte den Träger vor bösen Geistern und Feinden schützen. Als kulturelle Sonderheit galt bei den Sioux eine sorgfältig ausgearbeitete Form des Sonnentanzes. Der Tanz war als Häuptlings-Stammes-Fest bzw. chief tribal festival bekannt.

Die Religion der Sioux ist als religiöses System zu verstehen, welches aus vier Mächten besteht. Besagte Mächte herrschten über das Universum und waren wiederum in vier Hierarchien unterteilt. Grundlage aller Mächte war die sogenannte wakan, die geheimnisvolle Schöpfer- und Lebenskraft. In der Summe wurde sie als Weltseele Wakan Tanka bezeichnet. In der traditionellen Region nahm zugleich die Büffelgestalt einen wichtigen Platz ein.

Sioux Indianer Portrait
Portrait eines traditionellen Sioux Indianers aus Nordamerika

Die Sioux Frauen galten als geschickte Handarbeiterinnen mit Stachelschweinborsten und konnten Perlenstickereien gestalten, welche geometrische Muster zeigten. Militärische Gesellschaften des Stammes waren für Polizeifunktionen zuständig, welche vor allem die Büffeljagden überwachten. Zusätzlich existierten reine Frauengesellschaften und Gesellschaften für Tanz und spirituelle Rituale.

Das Jahr der Sioux war in mehrere Monate untergliedert. Dabei trugen die jeweiligen Monate Namen, welche durch die wichtigsten Tätigkeiten oder Ereignisse abgeleitet wurden. Vor allem Bezeichnungen nach Lebensmitteln, welche in diesen Monaten geerntet wurden, waren stark vertreten. Doch auch jahreszeitliche Erscheinungen wie etwa fallende Blätter und Frost waren für die Namensgebung der Monate verantwortlich.

Mit Frühjahr verließen die einzelnen Familiengruppen das Hauptlager, damit sie Nahrung und Fleisch sammeln konnten. Annahmen zufolge sollen im Gebiet der Sioux in diesem Zeitraum ein großes Aufkommen an Bisons, Gabelböcken und Wapitis existiert haben. Durch die Jagd wurde der Stamm mit frischen Häuten versorgt, welche wiederum für das Erneuern oder Ausbessern der Tipis verwendet wurden. Mit Anfang Sommer wurden die Tierhäute schließlich geräuchert, um sie zu Leggins oder Mokassins zu verarbeiten.

Mit Mai oder Juni zogen die Sioux im Zuge einer traditionellen Wanderung in ein höheres Gelände. Wurde die Nahrung knapp, wurde häufig während der Wanderung ebenso gejagt. Während des Sommers wurden hauptsächlich Zeremonien veranstaltet. Der Sonnentanz galt dabei als Höhepunkt der Feiern. Die Herbstaktivitäten hingegen wurden von einer gewählten Gruppe entschieden. Die Tates, Herbstjagden, wurden Ende des Sommers organisiert.

Der Herbst galt vor allem für die Frauen als arbeitsreiche Zeit. Sie sammelten Nüsse sowie Beeren und trockneten das während der Sommermonate erjagte Fleisch für den Winter. Mit der Trocknung des Fleisches konnte Pemmikan bereitet werden. Am Ende des Herbstes zogen sich die Sioux in ihre Winterlager zurück, welche vor Witterung geschützt waren. Die Lakota betrieben dabei ganzjährig keinen Feldbau. Die Dakota aber kultivierten den Anbau von Bohnen, Mais und Kürbisse, welchem sie auch während der kälteren Monate nachgingen.

Unterstämme der Sioux

Grundsätzlich gliedern sich die Sioux in die Gruppe der Lakota, westlichen Dakota und östliche Dakota. Dennoch existieren weitaus mehr Unterstämme der Völkergruppe, welche sich in weiten Teilen der USA wiederfinden. Die Assiniboine beispielsweise haben sich von den Yanktonai-Sioux abgespalten. Sie dominierten den Nordosten Montanas, den Nordwesten North Dakotas sowie die südlichen kanadischen Prärieprovinzen.

Die Stoney hingegen waren mit den Assiniboine eng verwandt. Diese lebten in der Regel nördlich und westlich von ihnen. Als Lebensraum der Stoney galten die Prärieprovinzen, wodurch sie zwischen dem Süden British Columbias und nördlichen Montana streiften. Eine sprachliche Verwandtschaft der Sioux existiert zudem mit dem Absarokee, Iowa, Mandan, Hidatsa, Quapaw, Osage, Ho-Chunk bzw. Winnebago, Kansa, Omaha, Missouri, Oto und Ponca.

Bedeutung des Begriffs Sioux

Der Name „Sioux“ umfasst den gesamten Stamm und ist eine Kurzform des Wortes „Nadouessioux“ der Ojiba. Übersetzt bedeutet die Bezeichnung „kleine Schlangen“. Zugleich leitet sich das Wort Nadouessioux von der französischen Schreibweise der Wörter „Natowessiv“ bzw. „Natowessiwak“ ab. Die Bezeichnung „Sioux“ wird zugleich für alle sieben Gruppen des Stammes eingesetzt.

Grundsätzlich handelt es sich beim Lexem „Sioux“ um eine abwertende Bezeichnung der Gruppe der Anishinabe und steht somit für eine Anzahl der Stämme der Dakota- und Lakotagruppe. Zugleich lässt sich der Einheitsbegriff „Sioux“ auch für sprachlich verwandte Stämme verwenden, welche allesamt Feinde der Anishinabe sind. Sprachwissenschaftler haben inzwischen darauf hingewiesen, dass „Sioux“ ebenfalls als „Sprecher einer fremden Sprache“ umgedeutet werden kann, da „Nadouessioux“ grundsätzlich als „kleine Schlangen“ übersetzt bzw. verstanden wird. Zur Zeit der Sioux war es typisch, seine Feinde als „Schlangen“ zu bezeichnen. Die Shoshone beispielsweise sind als „Schlangenindianer“ bekannt, sodass der Begriff „Schlange“ auch bei den Sioux und anderen Stämmen Gebrauch fand.

Die Situation der Sioux heutzutage

Die Anzahl der Indianer hat sich in Amerika in den letzten Jahrzehnten stark dezimiert. Inzwischen leben nur noch wenige Nachkommen der Sioux in Nordamerika. Insgesamt wohnen rund 2,5 Millionen Indianer und 1,6 Mischlinge in Amerika, wodurch sie lediglich 0,9 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Viele Sioux leben hierbei weiterhin auf Reservationen. Besonders viele Lakota leben hierbei auf der Pine Ridge Reservation, welche ihren Lebensraum als unabhängige Nation der USA darstellen und folglich als diese ansehen.

Die Lebenssituation der Lakota im Reservat gilt als besonders ärmlich. Bei der Pine Ridge Reservation handelt es sich um eine der ärmsten Gegenden in ganz Nordamerika. Ein niedriges Jahreseinkommen und eine Arbeitslosenrate von bis zu 80 Prozent sorgen dafür, dass die Bewohner zum Teil in ärmlicheren Verhältnissen leben müssen. In durchschnittlich einem Drittel aller Lakota-Haushalte hat mindestens ein Familienmitglied keine Arbeit. Dennoch hängen die Sioux weiterhin an ihrem Land und möchten das Reservat nicht aufgeben.

Seit 1934 besaßen die Lakota mit dem Indian Reorganization Act eine eigene gesetzliche Grundlage, welche ihnen die Selbstverwaltung ermöglicht. Dennoch wurden weiterhin alle wichtigen Entscheidungen vom Bureau of Indian Affairs, kurz BIA, getroffen. Die Rolle des BIA änderte sich allerdings im Laufe der Zeit stark. Ab 1975 war es den Lakota möglich, geleitete Programme des BIA zu übernehmen und folglich selbst zu gestalten. Die Reservation begann unverzüglich, die Kontrolle über die vorhandenen BIA-Schulen bzw. Contact-Schools zu übernehmen. Die amerikanische Politik unterstützte dieses Bemühen um mehr Eigenständigkeit. Die Lakota hingegen waren in der Lage, ihre eigene Kultur zu erhalten und zu fördern.

Heutzutage arbeiten die meisten Beschäftigen in öffentlichen Dienstleistungsbetrieben wie etwa dem BIA, Schulen, Krankenhäusern, Sozialdiensten oder der Stammesregierung. Um den Tourismus als wirtschaftliche Möglichkeit zu fördern, fehlen den Lakota allerdings finanzielle Mittel und eine notwendige Infrastruktur für einen erfolgreichen Tourismus. Auch die Armut wird inzwischen von den Sioux stark bekämpft, wobei immer noch soziale Schwierigkeiten auftreten. Dennoch zeigen sich bereits erste Erfolge im Bereich der Schulausbildung durch die Gründung von eigenen Schulen, welche von Indianern und Personen anderer Abstammung besucht werden können.

Häufige Fragen und Antworten

Navajo, Apachen, Sioux – Wie viele Indianer gibt es noch?

Die Anzahl an noch lebenden Indianern und ihren Nachkommen hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Inzwischen leben noch rund 2,5 Millionen Indianer in Amerika. Somit machen sie lediglich 0,9 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. 1,6 Millionen Menschen gelten als Mischlinge zwischen Indianern und anderen Volksstämmen. 43 Prozent aller Indianer leben hierbei im Westen Nordamerikas, da sie durch die Europäer in diese Gebiete gedrängt wurden.

Was bedeutet das Substantiv Sioux?

Das Substantiv Sioux wird für die Angehörigen des nordamerikanischen Indianervolkes verwendet. Zugleich umfasst der Begriff eine breite Sprachfamilie an nordamerikanischen Indianerstämmen. Übersetzt kann es mit „kleine Schlangen“ oder „Sprecher einer fremden Sprache“ werden.

Wie wird Sioux richtig ausgesprochen?

Die Aussprache des Namens Sioux unterscheidet sich je nach Sprache. Im Deutschen werden sie Zi:uks genannt. Das Französische sieht Siu als richtige Aussprache vor. Im englischen Sprachraum werden sie Su genannt.

Wie kamen die Sioux zu ihrem Namen?

Der Name Sioux leitet sich vom Begriff „Nadouessioux“ ab. Übersetzt bedeutet er „kleine Schlangen“.

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2 Kommentare
  1. Lothar Völler sagt

    Sehr informativ . Großes Lob !

    1. Michael sagt

      Danke Lothar. Freut uns das dir der Beitrag zum Thema Sioux Indianer gefällt. 🙂

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