Greencard für die USA

Greencard: Dauerhaft leben und arbeiten in den USA

Greencard
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Wer eine Greencard besitzt, kann dauerhaft in den USA leben und arbeiten. Sie ist ein begehrtes Ausweisdokument. Der Inhaber kann nahezu alle Rechte genießen, die für die US-amerikanische Staatsbürger gelten.

Die Karte ist auch unter dem Namen United States Permanent Resident Card bekannt. Sie bietet ihrem Inhaber viele Freiheiten, da er überall in den Vereinigten Staaten wohnen und arbeiten kann. Für Karteninhaber ist es auch möglich, eine selbstständige Tätigkeit aufzunehmen.

Die Greencard ist ein Einwanderungsvisum, das in der Green Card Lotterie verlost wird. Da die Verteilung des Dokuments über eine Lotterie erfolgt, ist die Zahl der jährlich ausgegebenen Greencards nur begrenzt. Wer eine Karte bekommt, kann sich glücklich schätzen.

Greencard Definition

Wer dauerhaft in die Vereinigten Staaten auswandern möchte, benötigt eine Greencard. Bevor ein Antrag gestellt wird, ist es wichtig, zu wissen, worum es sich bei der Greencard eigentlich handelt. Hier ist die Definition:

Offiziell heißt die Greencard Lawful Permanent Resident Card oder Form I-551. Die Greencard wird über die GreenCard Lotterie oder ein alternatives Antragsverfahren vergeben.

Es handelt sich um ein Einwanderungsvisum, mit dem der Inhaber eine unbegrenzte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für die Vereinigten Staaten bekommt. Nach drei bis fünf Jahren kann der Karteninhaber die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erwerben.

Aussteller der Greencard ist die Einwanderungsbehörde U.S. Citizenship and Immigration Services (USCIS). Die Greencard wird für Personen ausgestellt, die keine Staatsbürger der USA sind, aber die Absicht haben, dauerhaft in den USA wohnen zu bleiben.

Inhaber der Greencard werden als Lawful Permanent Residents (LPR) bezeichnet. Die Bezeichnung der Bewerber für eine Greencard lautet Applicant oder Beneficiary.

Die Bezeichnung Greencard gilt, da die ersten dieser Ausweise ein grünliches Foto und grün gefärbte Schrift hatten. Anders als ein sonstiges Visum wird die Greencard nicht in den Reisepass eingeklebt. Sie ist eine Karte, die einem Personalausweis ähnelt.

Geschichte der Greencard

Schon seit Jahrhunderten sind die USA als Einwanderungsland beliebt. Die Einwanderung in die Vereinigten Staaten war im 19. und im frühen 20. Jahrhundert noch unreguliert. In unbegrenzter Zahl konnten Einwanderer aus der ganzen Welt in die USA kommen.

Das Oberste Bundesgericht der USA führte nach dem amerikanischen Bürgerkrieg schon die ersten Neuerungen ein. Der U.S. Immigration und Naturalization Service (INS) wurde 1933 eingerichtet.

Während des Zweiten Weltkriegs, 1940, wurde der Grundstein für die heutige Greencard gelegt. Der US-Kongress verabschiedete den Alien Registration Act. Die Bezeichnung Alien steht dabei für Ausländer. Für das Einwandern in die Vereinigten Staaten wurden damit die ersten konkreten Regeln festgelegt.

Bei der Einreise in die USA sollten alle Einwanderer kontrolliert werden und einen Ausweis erhalten. Damals wurde das Dokument noch als Alien Card oder Alien Registration Receipt Card bezeichnet. Da das 1950 erstmals gedruckte Dokument knallgrün war, erhielt es im Volksmund den Namen Greencard.

Die Karte galt ab diesem Zeitraum für ihre Inhaber als Nachweis, dass sie sich legal in den Vereinigten Staaten aufhalten. Diejenigen, die eine solche Karte nicht vorweisen konnten, mussten mit rechtlichen Konsequenzen rechnen, da sie das Einwanderungsgesetz verletzten.

Fälschungen wurden erschwert, indem das Design der Karte regelmäßig geändert wurde. Zwischenzeitlich war die Karte hellblau oder rosa. Inzwischen ist sie hellgrün. Die US-Regierung entschied sich 2010 für ein grünes Design.

Die US-Einwanderungsbehörde wurde 2003 in U.S. Citizenship und Immigration Services umbenannt. Noch heute stellt die USCIS die Greencard aus, die in der ganzen Welt beliebt ist.

Vorteile der Greencard

Die Greencard gehört zu den begehrtesten Einwanderungsvisa der Welt. Sie ist Voraussetzung, dass die US-amerikanische Staatsbürgerschaft beantragt werden kann. Sie hat aber noch andere Vorteile:

  • berechtigt zur unbegrenzten Einreise in die USA ohne zusätzliches US-Visum
  • unbegrenztes Wohnen und Arbeiten in den USA
  • dauerhafter Aufenthalt in jedem US-Bundesstaat möglich
  • bisherige Staatsbürgerschaft kann beibehalten werden
  • US-amerikanische Staatsbürgerschaft kann nach drei bzw. fünf Jahren beantragt werden
  • nach fünf Jahren Anspruch auf alle Medicare-Leistungen und andere staatliche Hilfen
  • keine Reisesperren für Greencard-Inhaber
  • Arbeitgeber kann frei gewählt werden
  • kein gesondertes Arbeitsvisum erforderlich
  • keine Probleme bei unbefristeten Arbeitsverhältnissen oder Wechsel des Arbeitgebers
  • Arbeitsauflagen sind für Greencard-Inhaber weniger streng als für Nicht-US-Bürger ohne Greencard
  • Selbstständige können einfacher und schneller Lizenzen, Gewerbescheine und andere limitierte Genehmigungen erhalten
  • Studieren in den USA ist ohne Studentenvisum möglich
  • Studenten können Bundesdarlehen erhalten
  • bis zu 80 Prozent niedrigere Studiengebühren
  • Ehepartner und bis zu 21 Jahre alte Kinder des Karteninhabers haben automatisch ebenfalls Anspruch auf die Greencard
  • Rentner können legal und dauerhaft in die USA einwandern und dort den Ruhestand verbringen
  • Rentner haben Anspruch auf die im Heimatland und den USA verdiente Rentenversicherung

Nachteile der Greencard

Die Vorteile der Greencard überwiegen. In bestimmten Lebenssituationen kann die Karte für ihre Inhaber aber auch Nachteile beinhalten:

  • kein Wahlrecht oder nur begrenztes Wahlrecht in den USA
  • die meiste Zeit des Jahres sollten sich die Karteninhaber in den USA aufhalten
  • Fingerabdrücke und Foto sind trotz Greencard bei der Einreise in die USA erforderlich
  • Greencard-Inhaber sind in den USA steuerpflichtig und müssen eine Steuererklärung abgeben. Das deutsch-amerikanische Doppelbesteuerungsabkommen verhindert jedoch meistens, dass Karteninhaber zu viel Steuern zahlen.

Greencard beantragen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Greencard zu bekommen. In jedem Fall muss ein Antrag bei der USCIS gestellt werden. Seit 2004 kann die Greencard nur noch online beantragt werden.

Wurde der Antrag von der Einwanderungsbehörde geprüft und bewilligt, ist im Heimatland zumeist ein Konsularverfahren beim US-Konsulat erforderlich. Nachweise des Antragstellers werden geprüft und offene Fragen geklärt. Hält sich der Antragsteller schon in den USA auf, kann eine Statusanpassung wahlweise direkt in den USA erfolgen.

Um die Greencard zu erwerben, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • bereits vorhandener Arbeitsplatz in den USA
  • Familienzusammenführung mit einem in den USA lebenden Familienmitglied
  • Gewinn der Greencard bei der Greencard Lotterie
  • hohe Investition in den USA.

Voraussetzungen und Kosten

Wer die Greencard beantragen möchte, muss einige Voraussetzungen erfüllen:

  • Lebensmittelpunkt muss in die USA verlegt werden, da sonst der Verlust der Greencard droht
  • Aufenthalte außerhalb der USA über weniger als sechs Monate am Stück sind kein Problem. Die Wiedereinreise kann bei einem Auslandsaufenthalt außerhalb der USA bereits über sechs Monate bis ein Jahr ein Problem werden. Die US-Grenzbeamten können Unterlagen verlangen oder Fragen stellen, um die Beibehaltung des Lebensmittelpunkts in den USA nachzuweisen.
  • Bei Aufenthalt von mehr als einem Jahr außerhalb der USA muss ein spezielles Visum beantragt werden, damit Greencard-Inhaber wieder in die Vereinigten Staaten einreisen können. Nur bei bestimmten Voraussetzungen wird ein solches Returning Resident Visa ausgestellt. Die Einreise in die USA ohne Returning Resident Visa ist mit erheblichen Risiken verbunden und setzt die vorherige Rücksprache mit einem Anwalt voraus.

Die Beantragung der Greencard ist mit Kosten verbunden, die abhängig von der individuellen Situation des Antragstellers und der Kategorie entstehen. Die USCIS Immigrant Fee ist eine Gebühr, die nach Erhalt des Einwanderungsvisums sowie vor der Einreise in die Vereinigten Staaten anfällt.

Wird ein Antrag auf Familienzusammenführung gestellt, kann eine Affidavit of Support-Gebühr als zusätzliche Gebühr erhoben werden. Der Bürge akzeptiert mit diesem Dokument die finanzielle Verantwortung für den in die USA einreisenden Familienangehörigen.

Zusätzliche Kosten können für ärztliche Untersuchungen, Übersetzungen oder die Beantragung fehlender Dokumente anfallen. Kosten entstehen auch bei der Aktivierungsreise in die USA und für die Anreise zu Konsularterminen.

Die Grundkosten können folgendermaßen aussehen:

  • Bearbeitungsgebühr: 325 bis 345 US-Dollar
  • USCIS Immigrant Fee: 220 US-Dollar
  • Biometrics Services Fee für Lichtbild und Fingerabdrücke: 85 US-Dollar
  • Ärztiche Untersuchungen: 400 bis 500 US-Dollar

Für eine arbeitsplatzbasierte Greencard fallen folgende Zusatzkosten an:

  • Gebühr für Einwanderer-Petition für ausländische Arbeitnehmer: 700 US-Dollar
  • Anwalts- oder Agenturkosten: 3.000 bis 4.000 US-Dollar
  • Premium Processing Fee zur Verkürzung der sonst üblichen Wartezeiten: 2.500 US-Dollar

Zusatzkosten fallen auch für die familienbasierte Greencard an:

  • Petition für ausländische Verwandte: 535 US-Dollar
  • Kosten für eidesstattliche Unterstützungserklärung: 120 US-Dollar

Arbeitsplatzbasierte Greencard

Der Erhalt einer arbeitsplatzbasierten Greencard ist für ausländische Arbeitnehmer in den USA vergleichsweise selten, da für US-Arbeitgeber hohe Kosten entstehen und eine strenge Beweispflicht gilt. Wer eine arbeitsplatzbasierte Greencard beantragen möchte, muss eine der folgenden Kategorien wählen:

  1. EB-1 Priority Workers als Einwanderer, die für die USA von hohem nationalem Interesse sind
  2. EB-2 Besondere Qualifikationen oder Fähigkeiten der Einwanderer
  3. EB-3 Qualifizierte Fachkräfte und Akademiker
  4. EB-4 Führende Mitglieder von Religions- und Glaubensgemeinschaften
  5. EB-5 Investoren

Wie die fünf Präferenzkategorien schon vermuten lassen, kann es zu unterschiedlich langen Wartezeiten kommen. Mit einer teuren Prozessbeschleunigung kann der zukünftige Arbeitgeber eine lange Wartezeit umgehen.

Teuer ist auch die Labor Certification. Dabei handelt es sich um einen Nachweis, dass die Arbeitsstelle, die mit einem ausländischen Arbeitnehmer besetzt werden soll, nicht von einem US-Amerikaner besetzt werden kann.

Familienbasierte Greencard

Eheleute und Kinder von US-Staatsbürgern können für eine Familienzusammenführung eine familienbasierte Greencard beantragen. Für Geschwister können bei der Beantragung der Greencard lange Wartezeiten anfallen.

Unter die Sofort-Kategorie (Immediate) fallen Ehepartner, unverheiratete Kinder unter 21 Jahren und Elternteile von mindestens 21 Jahre alten US-Staatsbürgern. Zumindest theoretisch gibt es für sie keine Wartezeiten. In der Regel liegt die Bearbeitungszeit jedoch bei 5 bis 18 Monaten.

Mit wesentlich längeren Wartezeiten bei der Beantragung einer Greencard müssen unverheiratete Nachkommen über 21 Jahre, verheiratete Nachkommen und Geschwister von mindestens 21 Jahre alten US-Staatsbürgern rechnen.

Ist ein in den USA lebendes Familienmitglied noch kein US-Citizen, sondern nur ein Lawful Permanent Resident, muss der Antragsteller ebenfalls lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Wartezeit bei der Beantragung der familienbasierten Greencard kann wenige Monate bis 15 Jahre dauern.

Investitionsbasierte Greencard

Wer eine große finanzielle Investition in ein US-amerikanisches Unternehmen leistet, kann eine Greencard erwerben. In ländlichen oder wirtschaftlich schwachen Regionen müssen mindestens 900.000 US-Dollar investiert werden. Ansonsten muss die Investition mindestens 1,8 Millionen US-Dollar betragen.

Für Investoren wird das EB-5-Visum erteilt, das mit einer Greencard auf Probe gleichzusetzen ist. Werden alle Voraussetzungen erfüllt, kann nach zwei Jahren der Antrag auf Aufenthaltsstatus angepasst werden. Der Investor ist dann unbefristeter Lawful Permanent Resident.

Amerikanische Staatsbürgerschaft

Inhaber der Greencard sind noch nicht automatisch US-amerikanische Staatsbürger. Sie haben jedoch fast die gleichen Rechte wie Vereinigte Staaten Staatsbürger. Nur gilt für sie kein Wahlrecht.

Wer die Greencard besitzt, kann die US-amerikanische Staatsbürgerschaft beantragen. Das ist nach drei bis fünf Jahren möglich. Wer die US-amerikanische Staatsbürgerschaft beantragen möchte, kann die deutsche Staatsbürgerschaft beibehalten. Für diese doppelte Staatsbürgerschaft muss eine Beibehaltungsgenehmigung vor Erlangung der US-Staatsbürgerschaft beantragt und genehmigt werden.

Für die Erlangung der US-Staatsbürgerschaft müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt werden:

  • bestandener Englischtest
  • Mindestalter 18 Jahre
  • bestandener Einbürgerungstest
  • Good Moral Character als Verhalten, das den Respekt und die Wahrung der US-amerikanischen Gesetze bezeugt
  • Wohnort im gleichen US-Bundesstaat oder USCIS-Bezirk mindestens drei Monate vor Beantragung der US-Staatsbürgerschaft
  • mindestens fünf Jahre als Greendcard-Inhaber in den USA wohnhaft und innerhalb der letzten fünf Monate mindestens 30 Monate Aufenthalt in den USA

Die US-Staatsbürgerschaft wird auch gewährt, wenn der Antragsteller mindestens drei Jahre mit einem US-Staatsbürger verheiratet ist oder zusammenlebt und in dieser Zeit mindestens 18 Monate in den USA anwesend war.

Beim Vorliegen dieser Voraussetzungen kann das Formular N-400 beim USCIS online ausgefüllt werden. Wurde die Gebühr bezahlt und der Antrag bearbeitet, werden die Fingerabdrücke des Antragstellers genommen. Anschließend erfolgt im USCIS-Büro ein Interview, das einen Englischtest und einen Wissenstest beinhaltet.

Wurde das Interview erfolgreich bestanden, wird der Antragsteller zur Einbürgerungszeremonie eingeladen. Er gibt die Greencard ab und bekommt den US-amerikanischen Pass. Die Social Security Daten werden geändert und die Wahlstimme eingetragen.

Green Card Lotterie

Die einfachste Möglichkeit, um an die Greencard zu gelangen, ist für die meisten Menschen die Green Card Lotterie. Jährlich verlosen die US-amerikanischen Behörden 55.000 Greencards in der ganzen Welt.

Die 2019 eingeführte Reisepassregelung hat die bereits vorher guten Chancen auf einen Gewinn noch weiter erhöht. Viele Teilnehmer scheitern jedoch aus der Lotterie aus, da ihr Antrag nicht exakt im vorgegebenen Format eingereicht wurde. Eine Disqualifizierung erfolgt bereits bei kleinsten Fehlern im Antragsverfahren.

Wurde ein Antragsteller disqualifiziert, wird er nicht darüber informiert. Er kann dann erneut einen Antrag stellen, bei dem er jedoch keine Fehler machen darf. Um solche Fehler zu vermeiden, sollte eine Beratung in Anspruch genommen werden. US-Auswanderberater bieten diesen Service an.

Häufige Fragen und Antworten

Wie viel kostet die Greencard?

Für die Greencard ist mit Kosten um 1.000 US-Dollar zu rechnen. Verschiedene Gebühren für die Behörden und für ärztliche Untersuchungen fallen an. Noch höher werden die Kosten für die arbeitsplatzbasierte oder familienbasierte Greencard. Die arbeitsplatzbasierte Greencard kann um 5.000 US-Dollar kosten.

Wie bekomme ich eine Greencard?

Der einfachste Weg, die Greencard zu bekommen, ist die Greencard Lotterie. Dafür muss ein Antrag beim USCIS gestellt werden. Voraussetzung für die Teilnahme an der Lotterie ist, dass der Antrag keine Formfehler aufweist.

Wie kann man eine Greencard erwerben?

Eine Greencard kann durch einen Antrag beim USCIS und die Teilnahme an der Greencard Lotterie, aber auch über die Familienzusammenführung als familienbasierte Greencard oder unter besonderen Voraussetzungen über den Arbeitgeber als arbeitsplatzbasierte Greencard erworben werden. Auch durch eine hohe Investition in ein US-Unternehmen kann eine Greencard gewährt werden.

Wie wahrscheinlich ist es, eine Greencard zu gewinnen?

Wurde der Antrag ordnungsgemäß gestellt und hat er keine Formfehler, ist die Wahrscheinlichkeit für den Gewinn einer Greencard hoch. Sie liegt bei ungefähr 80 bis 90 Prozent.

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