Reaganomics

Wirtschaftspolitik in den USA unter Ronald Reagan

Reaganomics
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Reaganomics bezeichnet einen Abschnitt der Wirtschaftspolitik in den USA. Der Begriff setzt sich aus dem Namen Reagan für den früheren US-Präsidenten Ronald Reagan und Economics für Wirtschaft zusammen.

Es handelt sich um angebotsorientierte Wirtschaftspolitik. Allerdings hatte die Wirtschaftspolitik unter US-Präsident Ronald Reagan ihre Ziele weitgehend verfehlt. Bestandteil von Reaganomics waren auch Steuersenkungen, von denen jedoch nur die reichsten amerikanischen Bürger profitierten.

Was bedeutet Reaganomics?

Ronald Reagan, Präsident
Ronald Reagan, Präsident

Reaganomics bedeutet eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik, wie sie unter dem früheren US-Präsidenten Ronald Reagan erfolgte. Die Grundlage dieser Wirtschaftspolitik wurde 1974 vom Wirtschaftswissenschaftler Arthur Laffer entwickelt.

Die Wirtschaft sollte durch Steuersenkungen, Tax Cuts, angekurbelt werden, um die Steuerbasis zu erweitern. Das Niveau der staatlichen Steuern wird durch die Steuersenkungen herabgesetzt. Die Steuersenkungen haben einen Multiplikator-Effekt auf das Wirtschaftswachstum, Economic Growth.

Steuererleichterungen sollen den Verbrauchern direkt zugute kommen, die sie dann wieder ausgeben können. Da das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird, führt das zu einer breiteren steuerlichen Basis.

Ziele der Reaganomics

Das oberste Ziel von Reaganomics war das Wirtschaftswachstum, das durch Steuersenkungen angekurbelt werden sollte. Müssen die Verbraucher weniger Steuern zahlen, können sie mehr konsumieren, was sich positiv auf die Wirtschaft auswirken soll. Das soll dazu führen, dass der Staat noch mehr Steuern einnimmt, wenn mehr gekauft wird.

Reaganomics geht noch einen Schritt weiter. Geringere staatliche Steuern sollen die Wirtschaft, Economy, zum Wachsen bringen. Unternehmen könnten durch den steigenden Konsum der Verbraucher mehr Geld einnehmen, neue Arbeitskräfte einstellen und expandieren.

Niedrigere Steuern sollen auch die Arbeitskräfte mehr zur Arbeit motivieren. Eine lange Periode eines langsamen und geringen wirtschaftlichen Wachstums unter den früheren US-Präsidenten Gerald Ford und Jimmy Carter sollte bekämpft werden.

Die Periode vor Ronald Reagan war durch eine hohe Arbeitslosigkeit und eine hohe Inflation geprägt. Der Staat wollte einschreiten und verfolgte gleich mehrere Ziele:

  • staatliche Ausgaben reduzieren
  • Steuern senken
  • geringere Vorschriften
  • Verlangsamung des Wachstums der Geldmenge, um die Inflation einzudämmen.

Reaganomics wird auch als Trickle-Down-Economy bezeichnet, da sich der Nutzen der Steuersenkungen auf die gesamte Gesellschaft auswirken, also auf die Gesellschaft heruntertröpfeln, sollte.

Auswirkungen der Reaganomics

Anders als erwartet wirkten sich die Steuersenkungen und andere Maßnahmen von Reaganomics nicht positiv auf Wirtschaft und Gesellschaft aus. Die Wirtschaft wurde nicht stimuliert. Auch Anreize für Investitionen wurden nicht geschaffen.

Durch Reaganomics wurde noch mehr Ungleichheit in der Gesellschaft geschaffen als zuvor. Einkommen sickerte nicht von den Reichen zu den Armen durch, sodass der Trickle-Down-Effekt ausblieb.

Von den Steuererleichterungen profitierten die oberen 1 Prozent der amerikanischen Gesellschaft. Verlierer waren diejenigen, die nur ein geringes Einkommen hatten oder nur geringfügig qualifiziert waren.

Anstatt Social Security, soziale Sicherheit, zu schaffen, führten die Steuersenkungen eher zu sozialer Ungleichheit und Sozialabbau. Es kam zum Abbau von Sozialleistungen aufgrund von entstandenen Haushaltsdefiziten. Das Einkommen verteilte sich zugunsten der Superreichen.

Reaganomics hatten einen schädlichen Einfluss auf die gesamte wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in den USA.

Vorteile und Nachteile

Reaganomics sollte einige Vorteile haben:

  • Steuersenkungen
  • mehr Gleichheit in der Gesellschaft
  • weniger Aufwand für die Administration
  • soziale Sicherheit
  • Personal in den Unternehmen zur Arbeit motivieren
  • Arbeitsplätze schaffen und Beschäftigung erhöhen
  • zu mehr Investitionen der Unternehmen führen
  • Inflation eindämmen.

Allerdings konnte sich diese Wirtschaftspolitik nicht bewähren, sodass die erhofften Vorteile nicht eintraten. Das sind die Nachteile, die sich daraus ergaben:

  • noch mehr Armut und Ungleichheit
  • Rückgang der Beschäftigung und mehr Arbeitslosigkeit
  • Verschlechterung des Lebensstandards für die Unter- und Mittelschicht
  • steigende Ausgaben für Sozialleistungen für Staat und Bevölkerung.

Würde Reaganomics heute funktionieren?

Viele Menschen glauben, dass Reaganomics heute in den USA funktionieren könnte. Sie sind der Meinung, dass dieselbe Wirtschaftspolitik, wie sie unter Ronald Reagan in den 1980er Jahren betrieben wurde, den US-Amerikanern heute helfen könnte.

Es gibt jedoch zahlreiche Kritiker, die anderer Meinung sind. Sie glauben, dass sich die Situation geändert hat und jeder Teil von Reaganomics genau das Gegenteil bewirken könnte.

Die individuellen Steuern wurden von Ronald Reagan gesenkt, als sie bei 70 Prozent lagen. Das ist weit entfernt von dem Wert, bei dem sie heute liegen. Werden die Steuern noch weiter gesenkt, führt das zu geringeren Staatseinnahmen. Eine Rezession, verbunden mit einem hohen Grad der Arbeitslosigkeit, würde die Folge sein.

Häufige Fragen und Antworten

Was sind die Merkmale der Reaganomics?

Reaganomics ist durch Steuersenkungen gekennzeichnet. Der Konsum soll durch Steuersenkungen angekurbelt werden. So soll die Wirtschaft gestärkt werden. Arbeitskräfte sollen eingestellt werden. Eine breitere steuerliche Basis soll entstehen. Reaganomics haben ihre Ziele jedoch verfehlt und zu noch mehr Ungleichheit geführt. Es gab eine höhere Zahl an Arbeitslosen. Nur die oberste Schicht profitierte von den Steuererleichterungen.

Was waren die Folgen der Reaganomics?

Reaganomics führte zu noch mehr Ungleichheit in der Gesellschaft. Die oberste Schicht profitierte von den Steuersenkungen, während die Wirtschaft nicht angekurbelt wurde und Investitionen ausblieben. Die Arbeitslosigkeit und die Armut stiegen an.

War die Reaganomics erfolgreich?

Reaganomics war nicht erfolgreich, da die Steuersenkungen nicht zu mehr Beschäftigung, mehr sozialer Sicherheit und mehr Investitionen führten. Die Wirtschaft ging noch weiter zurück.

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