Parteien in den USA

Das Weiße Haus in Washington D.C. ist der Sitz des US-Präsidenten
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Wer sich näher mit der Politik in den USA beschäftigt oder die Präsidentschaftswahl näher verfolgt, wird schnell feststellen, dass immer zwei Parteien in den USA dominieren. Die Demokratische Partei und die Republikanische Partei sind große Parteien. Kleinere Parteien spielen kaum eine Rolle.

Die Wahlen scheinen in den USA ziemlich einfach zu sein. Da Mehrheitswahlrecht herrscht, gewinnt derjenige mit den meisten Stimmen. Das trifft auch auf die Parteien in den USA zu. Die Partei mit den meisten Stimmen kommt an die Macht.

Die Demokratische Partei ist die älteste der großen Parteien in den USA. Sie wurde schon 1800 gegründet. Erst 1850 wurde die Republikanische Partei ins Leben gerufen.

Wichtigkeit der Parteien in den USA

Die Parteien in den USA sind im politischen System anders als in Deutschland nur schwach verankert. In Deutschland sind die Parteien sogar durch den Grundgesetzartikel 21 geschützt.

Das US-Parteiensystem bedeutet für Mitglieder, Abgeordnete und Kandidaten mehr Unabhängigkeit. In den USA sind die Parteien ein großer Verbund unterschiedlicher Strömungen. Häufig werden sie als Wahlvereine bezeichnet.

Die Tea-Party-Bewegung steht für den zutiefst religiösen und neokonservativen Teil der Republikaner. Sie kann mit ihren Positionen jedoch nicht die Mehrheit der gesamten Republikanischen Partei vertreten.

Anders als in Deutschland werden die US-Parteien nicht staatlich finanziert. Die Kandidaten sind auf private Spenden angewiesen, um ihre Wahlkämpfe zu finanzieren. Sie machen ihre Verbindungen eher öffentlich, doch sind sie abhängiger von Unternehmen und Einzelpersonen als in Deutschland.

Da in den USA das relative Mehrheitswahlrecht herrscht, gewinnt derjenige mit den meisten Stimmen, während die übrigen Stimmen verfallen. In jedem Wahlkreis kann immer nur eine Partei gewinnen. Das bedeutet, dass kleinere Parteien kaum eine Chance haben. Die für sie abgegebenen Stimmen verfallen in der Regel.

Das System des Wahlmännerkollegiums fördert bei der Präsidentschaftswahl das Zweiparteiensystem. Die US-Bürger wählen nicht direkt den Präsidenten. In jedem Bundesstaat stimmen sie für eine Kandidatenliste von Wahlmännern. Diese Wahlmänner haben sich einem Präsidentschaftskandidaten verpflichtet.

Der Präsidentschaftskandidat benötigt die absolute Mehrheit der Stimmen aus den 50 US-Bundesstaaten, um Präsident zu werden. Der Kandidat mit der Mehrheit der Stimmen in einem Bundesstaat bekommt alle Stimmen dieses Bundesstaates.

Kleine Parteien werden durch das Wahlmännersystem bei der US-Wahl stark benachteiligt. Sie haben kaum eine Chance in der Politik.

Die Stabilität des Zweiparteiensystems kommt durch das Wahlverhalten der US-Amerikaner zum Ausdruck. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen im Schnitt bei der Präsidentschaftswahl 94,8 Prozent der Stimmen an die beiden großen Parteien.

Die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika wurde 1787 von den Gründern der Republik ausgearbeitet. Die staatliche Ordnung sah keine Rolle für die Parteien in den USA vor.

Die USA waren 1800 das erste Land mit landesweit organisieren Parteien.

Mitgliedschaft

Parteien in den USA haben keine Mitglieder im engeren Sinne. US-Bürger können sich in den meisten Bundesstaaten für eine Partei registrieren lassen. Sie sind dann aber keine Mitglieder, so wie in einem Verein. Die Registrierung für eine Partei ist Sache des öffentlichen Rechts und keine Parteiangelegenheit.

Wer sich für eine Partei registrieren lässt, geht keine Verpflichtung gegenüber der Partei ein. Eine Partei kann die Registrierung einer Person nicht verweigern.

Nominierungsparteitage finden vierteljährlich statt. Die Nominierungsparteitage und der Wahlkampf werden von den administrativen Organisationen der großen Parteien auf Bundesebene, Republican National Committee und Democratic National Committee, organisiert.

Die Parteien in den USA besitzen formell Vorsitzende, die jedoch hauptsächlich Verwaltungsaufgaben übernehmen. Sie sind mit den Geschäftsführern der europäischen Parteien zu vergleichen.

Die politische Führung obliegt den Parteiführern im Senat und dem Repräsentantenhaus. Der Präsident muss nicht unbedingt einer Partei angehören.

Neben den Parteien gibt es noch andere politische Vereinigungen, die keine offiziellen Teile der Parteien sind.

Unterteilung der Parteien

Republikaner und Demokraten
Republikaner und Demokraten

In den Vereinigten Staaten gibt es zwei große Parteien, die Demokraten und die Republikaner. Sie stellen einen Kandidaten bei den Wahlen und gelten auch als Volksparteien. Darüber hinaus gibt es kleinere Parteien, die jedoch kaum eine Rolle spielen und politisch auch keinen Einfluss ausüben.

Republikaner

Neben den Demokraten sind die Republikaner die zweite der beiden großen Parteien in den USA. Sie sind die konservativere Partei und wurden 1854 gegründet. Sie waren für die Abschaffung der Sklaverei.

Abraham Lincoln war 1860 der erste US-Präsident, der Republikaner war. Die Republikanische Partei vollzog genau wie die Demokratische Partei im Laufe der Zeit viele ideologische Wandel. Sie ist in konservativen Kreisen beliebt, die für das Verbot von gleichgeschlechtlichen Ehen, für das Abtreibungsverbot und die Lockerung des Waffenbesitzes stehen.

Stammwähler der Republikaner sind Kirchenanhänger und Bewohner der Südstaaten.

Demokraten

Die Demokraten entstanden 1792 aus einer Koalition um Thomas Jefferson heraus. Sie sind nicht so konservativ wie die Republikaner und gelten als fortschrittlicher.

Die Demokraten stehen für soziale Themen wie Gleichberechtigung für alle Bevölkerungsgruppen und das Recht der Heirat homosexueller Paare. Sie sehen den Staat in der Pflicht bei der Schaffung von Hilfsprogrammen für Bedürftige und bei der sozialen Absicherung der Bevölkerung.

Die Demokraten sind heute eher links eingestellt. Sie lassen sich in die Nähe von Gewerkschaften einordnen. Stammwähler der Demokraten befinden sich im Gebiet der Großen Seen, in den Bundesstaaten im Nordosten und an der Pazifikküste.

Weitere bedeutende Parteien

Weitere bedeutende Parteien im Parteiensystem der USA sind die kleineren Parteien. Ihre Bedeutung wird daran gemessen, wie erfolgreich sie bei der Gewinnung ihres Präsidentschaftskandidaten für ihren Stimmzettel waren.

Die Grünen gehören zu den Drittparteien und sind auch überregional von Bedeutung. Ihre Erfolge beschränken sich auf Kommunalebene. Die 1995 gegründete Partei erlangte internationale Bedeutung bei Kandidaturen zur Präsidentschaftswahl.

Die Constitution Party wurde 1992 gegründet und ist eine konservative Partei. Sie bezieht sich auf traditionelle Werte, lehnt Abtreibungen und Homosexualität ab und fordert einen höheren Stellenwert der Kirche.

Die Libertarian Party ist auf die freie Marktwirtschaft und die individuellen Rechte der Bürger fixiert. Sie wurde 1971 gegründet und fordert das Recht des Waffenbesitzes sowie die Abschaffung des Wohlfahrtssystems. Sie schwankt zwischen konservativer und liberaler Partei.

Aktive kleine und regionale Drittparteien

Es gibt in den USA zahlreiche kleine und regionale Drittparteien, die aktiv sind, aber keine Bedeutung haben. Sie verfolgen unterschiedliche politische Ziele. Sie umfassen alle aktiven Parteien, die nicht zu den großen Parteien oder den weiteren bedeutenden Parteien gehören.

Ehemalige Parteien

Ehemalige Parteien spielen keine Rolle mehr und sind fast schon in Vergessenheit geraten. Es handelt sich um Parteien, die es vielleicht noch gibt, aber die im politischen System der USA nicht mehr aktiv sind.

Übersicht der Parteien

Anders als die Parteiensysteme in Europa ist das Parteiensystem durch zwei Parteien dominiert. Die Übersicht kann das verdeutlichen:

  • große Parteien mit der Demokratischen Partei und der Republikanischen Partei
  • weitere bedeutende Parteien mit der Grünen Partei, der Constitution Party und der Libertarian Party
  • aktive kleine und regionale Drittparteien

Häufige Fragen und Antworten

Hat die USA nur zwei Parteien?

Die USA haben zwei große Parteien, aber darüber hinaus noch verschiedene kleinere Parteien.

Welche Parteien treten zur US-Wahl an?

Zur US-Wahl treten die Republikanische Partei und die Demokratische Partei an.

Was ist ein Republikaner?

Ein Republikaner ist ein Mitglied der Republikanischen Partei, die konservativ ist und sich für Abtreibungsverbot und das Verbot von Ehen homosexueller Paare einsetzt.

Welche Parteiensysteme gibt es?

Es gibt die beiden großen Parteien, aber auch noch kleinere und regionale Parteien.

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