Die Unterschiede der Spielkulturen in den USA und Europa

FIFA gehört zu einem der am meisten gespielten Spieltiteln weltweit
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Nicht nur innerhalb, sondern auch zwischen den USA und Europa gibt es Mentalitätsunterschiede – soviel ist klar. Diese betreffen die verschiedensten Lebensbereiche, doch wer hätte gedacht, dass sogar bei Spielen ein paar nicht zu verkennende Unterschiede auszumachen sind. Wir beleuchten in diesem Artikel den Unterschied der Spielkulturen in den USA und Europa.

Angefangen bei Brettspielen, über Poker- und Casinospiele, bis hin zu Computerspielen – die Amerikaner und Europäer scheinen ihre Freizeitbeschäftigungen unterschiedlich anzugehen. Wir werfen einen Blick auf die Spieleindustrie in den USA und vergleichen diese mit Europa.

Spielekulturen: Videospiele weltweit verbreitet

In Zeiten, in welchen unzählige Konsolen, Gaming PCs, Smartphones und Tablets als Gaming-Geräte dienen, ist der Markt für Computer- beziehungsweise Videospiele größer denn je. Gezockt wird auf der ganzen Welt und trotzdem gibt es in den Vorlieben große regionale Unterschiede. CableTV hat eine Karte veröffentlicht, welche die beliebtesten Spiele in welchen Regionen der Welt sind. In den USA und dem Vereinten Königreich ist beispielsweise der Ego-Shooter Call of Duty: Infinite Warfare das meist gespielte Videospiel. In Europa hingegen – insbesondere den skandinavischen Ländern – liegt Battlefield vorne. In Mitteleuropa, sprich Deutschland, den Benelux-Staaten und Frankreich, ist das in den Niederlanden entwickelte Action-Rollenspiel Horizon Zero Dawn sehr beliebt. In Russland hingegen dominiert das an Command and Conquer angelehnte Strategiespiel Word of Tanks den Gaming Markt. Während in den meisten Ländern Shooter-, Strategie- oder Action-Rollenspiele vorherrschen, ist in Italien, Marokko und Irland die Fußballsimulation FIFA das Nummer-1-Game.

Spielekulturen in den USA vs. Europa: FIFA
FIFA gehört zu einem der am meisten gespielten Spieltiteln weltweit

Deutsche Videospiele sind zu kompliziert

Die Platzhirsche der Softwareprogrammiere kommen überwiegend aus den Vereinigten Staaten und asiatischen Ländern. Obwohl Deutschland zu einem der innovativsten und wissenschaftlich stärksten Ländern gehört, ist der Anteil deutscher Spiele auf dem internationalen Markt nur sehr gering. US-Entwickler Bob Bates sieht das Problem in dem Schwierigkeitsgrad deutscher Spiele. Diese seien seiner Meinung nach zu kompliziert für den amerikanischen Markt, da es einen großen Mentalitätsunterschied zwischen amerikanischen und europäischen Gamern gebe. „In Deutschland scheinen es die Leute gewohnt zu sein, sich viel Zeit zu nehmen, um sich in alles genau hinzudenken und zu verstehen, in den USA wird eher einfach drauflos gespielt.“, so der Spieleentwickler gegenüber heise.de. Ein weiterer Mentalitätsunterschied sei auch in Bezug auf das Ansehen der Videospiele und Konsolen im Allgemeinen zu erkennen. Demnach läge das amerikanische Durchschnittsalter eines Konsolenbesitzers bei knapp 25 Jahren. Gaming ist in den USA also als Freizeitbeschäftigung für Erwachsene vollkommen akzeptiert. Dies müsse sich auf dem europäischen Markt erst noch durchsetzen. Man sieht, dass sich die Unterschiede zwischen den Kontinenten nicht nur auf das Feiern von Halloween beschränkt.

Unterschiede in der Spielweise

Nicht nur in der Spielbeliebtheit, sondern auch in der Spielweise unterscheiden sich so manche Spiele in Europa und den USA. Das vermutlich bekannteste Unterschied befindet sich zwischen dem europäischen und amerikanischen Roulette. Auch in diesem sind die amerikanische und europäische Vanrianten von verschiedenen Details geprägt: Amerikaner scheinen weniger Zeit zu haben. Einer der großen Unterschiede zwischen den beiden Rouletteformen ist nämlich, dass beim amerikanischen Roulette alles etwas schneller vorangeht. Vielleicht hängt das auch mit dem American Way of Life zusammen. Es gibt keinen Croupier und die Spieler legen ihre Einsätze selbst auf den Tisch, daher ist der amerikanische Tisch auch wesentlich kleiner. Auch die Sprache unterscheidet sich, allerdings wird in Europa auch Roulette nach französischen Regeln aber in englischer Sprache gespielt. Dann nennt sich dies europäisches Roulette. Die Zahlen gehen hier von 0 bis 37, in der amerikanischen Version hingegen gibt es 38 Zahlen, was die Gewinnchancen der Spieler etwas mindert. Eine sogenannte Rennbahn gibt es im französischen Roulette hingegen nicht. In den besten Casinos in Las Vegas wird man sicher die richtige Roulette Version für sich finden.

Brettspiele auf dem Vormarsch

Brettspiele sind in Europe und den US immer weiter auf dem Vormarsch. Einige sprechen sogar vom Goldenen Zeitalter des Brettspiels. Dieses habe seine Nische verlassen und ist vor allem dank des Internets beliebter: Spiele- und Spielideen verbreiten sich wesentlich schneller und können auch aus Übersee bestellt werden. Und tatsächlich herrscht ein wahrer Boom dieser Spiele. Spielemessen knacken jährlich neue Besucherrekorde. Doch auch in Brettspielen ist ein Mentalitätsunterschied zwischen den USA und Deutschland zu erkennen – allerdings ein anderer als bei Video- und Casinospielen. So gelten Brettspiele in den USA nach wie vor als Kinderspiele, während es in Deutschland hier schon immer einen Markt für Erwachsene gab. Lange Zeit fristeten diese Spiele ein Nischendarsein, allerdings sind sie nun auf dem Vormarsch in Europa als auch in den USA.

Brettspiele - USA und Europa
Brettspiele sind sowohl in den USA als auch Europa auf dem Vormarsch

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